Antisemiten und Faschisten treiben ihr Unwesen Pressemitteilung 28.02.

HAMM In der Nacht vom 22. auf den 23.
Februar.2010 schändeten unbekannte Täter_innen Grabmale auf dem
jüdischen Teil des Ostenfriedhofs mit antisemitischen Parolen,
Hakenkreuzen und SS-Runen. Sechs Tage später bietet sich auf dem
Friedhof ein unverändertes Bild, sämtliche Schmierereien auf den
Grabsteinen wurden noch nicht beseitigt.

Jüdische Friedhöfe
und Gedenkorte wurden in der Vergangenheit immer wieder geschändet.
Auch in der Region finden sich Beispiele für diese Taten: So wurden
am 24. Januar 2009 drei Gedenktafeln am Jüdischen Friedhof in Unna
mit Hakenkreuzen besprüht(Pressemitteilung der Polizei Unna vom 26.
Januar). Am 9. März 2009 wurde in Warendorf Anzeige gegen Unbekannt
gestellt, da Neonazis eine Mahn-Stele zur Erinnerung an die jüdischen
Opfer des Nationalsozialismus mit zwei Aufklebern antiisraelischen
und antisemitischen Inhalts beklebt hatten. Einer der Aufkleber
verwies auf die „Kameradschaft Hamm“ („Westfälische
Nachrichten“ vom 10.3.2009). Es ist skandalös, dass sich Vorfälle
wie diese immer noch ereignen.

Aus welchen Gründen die Stadt
Hamm und die für den Ostenfriedhof zuständige Kirchengemeinde St.
Agnes bisher weder eine Reaktion gezeigt, noch die Reinigung der
Grabmale veranlasst haben, lässt sich nur mutmaßen. Die Verwaltung
der Stadt Hamm wurde bereits am 23. Februar durch eine Meldung der
Polizei und eine Benachrichtigung durch die lokale Antifa-Gruppe
informiert. Aus einem Bericht von „Radio Lippewelle Hamm“, vom
23.Februar, geht hervor, dass der Staatsschutz Dortmund Ermittlungen
aufgenommen hat.

„Das Verhalten der Stadt Hamm in diesem
Fall zeugt von einer enormen Ignoranz. Obwohl die zuständigen
Stellen umgehend durch verschiedene Quellen über den Vorfall
informiert wurden, zeigt sich auch nach sechs Tagen noch keine
Reaktion.“ so Kerstin Weber, die Pressesprecherin des „Bündnis
Hamm stellt sich Quer“. „Durch ihre Untätigkeit wird so nicht
nur Raum geboten für antisemitisches und faschistisches Gedankengut,
es stellt vor allem eine Demütigung für die Toten, deren Angehörige
sowie für die Überlebenden und Ermordeten des Holocausts dar!“