Am vergangenen Samstag traf sich die Partei “Die Rechte” in Hamm-Herringen zu ihrem Bundesparteitag. Ungefähr 50 Nazis fanden sich in den Räumlichkeiten der neu verpachteten “Paroli-Schenke” ein. Unter Ihnen der Bundesvorsitzende Christian Worch, Landesvorsitzender Dennis Giemsch und Siegfried Borchardt, der erst in der letzten Woche sein Ratsmandat in Dortmund an Giemsch übergab. “Die Rechte” – bundesweit parteipolitisch bedeutungslos – hatte bei den im Mai stattfindenden Kommunalwahlen in NRW in Dortmund und Hamm Sitze in Bezirksvertretungen und Stadtrat errungen.
Dabei handelt es sich gerade um jene Städte, in denen sie als direkte Nachfolgeorganisationen der verbotenen Kameradschaft Hamm und des Nationalen Widerstands Dortmund Aktivposten hinzugewann.
Der Vorsitzende der NPD Unna/Hamm, Hans Jochen Voss, war ebenfalls bei dem Treffen anwesend. Das sich speziell dieser NPD-Kreisverband und “Die Rechte” nahestehen, bewies sich schon im laufenden Kommunalwahlkampf, als Mitglieder von “Die Rechte” NPD-Plakate für den zeitgleich laufenden Europawahlkampf aufhingen. Es steht zu vermuten, dass sich die Nazis bei diesem Treffen nicht nur personell, sondern auch strategisch neu geordnet haben.
Auch der Ort, die Paroli-Schenke in Hamm-Herringen, ist nicht zufällig gewählt: So erlangte der Kreisverband Hamm in diesem Stadtteil von Hamm einen Sitz in der Bezirksvertretung. Die rassistischen Aufheizungen der deutschen Mehrheitsgesellschaft um ein Wohnhaus an der Waldenburger Straße, in dem bulgarische und rumänische Gastarbeitende untergebracht worden sind und der Neubau einer Moschee bescherten den Rechten diesen Erfolg.