Anlässlich des 72. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat in Hamm kein offizielles Gedenken der Stadt stattgefunden. Der Tag ist neben dem Gedenken an Auschwitz auch internationaler Holocaustgedenktag. Diese Lücke konnte zumindest teilweise geschlossen werden, in Hamm kam es zu unterschiedlichem, alternativem Gedenken:
- Es wurde eine Gedenktafel an den ehemaligen, sogenannten “Judenbaracken” angebracht, an deren Stelle sich heute das technische Rathaus befindet. Eine offizielle Aufarbeitung der Geschichte dieses Ortes gibt es nicht.
- Darüber hinaus wurden Plakate im Hammer Stadtgebiet plakatiert, die über die Geschichte des ehemaligen Konzentratations- und Vernichtungslagers Auschwitz und die Hammer Beteiligung an der Deportation und dem Mord an Millionen Menschen informieren.
- Zudem wurde das Porträt Erich Deters von Aktivist*innen aus dem Hammer Rathaus entfernt. Deter war Oberbürgermeister in Hamm von 1933 bis 1945. Sein Porträt wurde vom aktuellen Oberbürgermeister, Thomas Hunsteger-Petermann, wieder im Rathaus, eingereiht zwischen andere ehemalige Hammer Oberbürgermeister, aufgehängt. Dass ein Nazi, der maßgeblich an der Deportation, Drangsalierung und dem Mord an Tausenden mitwirkte, heute noch einen Platz im Hammer Rathaus hat, finden wir skandalös. Wir schließen uns dem “kritischen Gedenken Hamm” an, wenn sie sagen, dass es beschämend ist, dass einem Nazi gedacht wird, ein Gedenken an die Toten des Holocaust jedoch in Hamm nicht stattfindet. Hier sehen wir von Seiten der Stadt Hamm eindeutig Handlungsbedarf. Das Bild Erich Deters hängt inzwischen schon wieder im Hammer Rathaus.