Unsere Region (Dortmund, Kreis Unna, Kreis Soest) ist keine Hochburg
von „Pro NRW“. Die Partei verfügte hier über keine arbeitsfähigen
Strukturen. Das könnte sich mit dem Übertritt des Republikaners Gerald
Thörner vielleicht ändern. Wie der Informationsdienst „NRW rechtsaußen“ berichtete,
heuerte das Mitglied des Hammer Stadtrats Mitte April bei „Pro NRW“ an:
Vorgestellt wird Thörner bereits als neuer
„Kreisbeauftragter“ von „pro NRW“. Noch vor der Landtagswahl solle ein
gemeinsamer „pro NRW“-Kreisverband für Hamm und Unna gegründet werden,
erklärte der „Ex-Republikaner“. Und noch in diesem Jahr solle ein
Bezirksvorstand für Südwestfalen gewählt werden. Thörners ehemalige
Partei hatte bei der Kommunalwahl im vorigen Jahr in Hamm 1,2 Prozent
erreicht (minus 0,6 Prozent). Das hatte für ein Mandat gereicht.
Wie in vielen anderen NRW-Städten auch, mussten die Republikaner in
Hamm in den letzten Jahren Verluste an WählerInnen und Mitgliedern
hinnehmen. Nun kommt ihnen noch ihr einziges Ratsmandat abhanden. „NRW
rechtsaußen“ schreibt weiter, dass Thörner bereits im Oktober als
REP-Kreisvorsitzender abgewählt und durch die neue Vorsitzenden Yvonne
Busse ersetzt worden sei:
Busse forderte die Rückgabe des Ratsmandates. Die Wähler
hätten den REP als „rechter demokratischer Partei“ ihre Stimme gegeben,
nicht aber einer Partei wie „pro NRW“, „die bisher in Hamm noch nicht
in Erscheinung getreten ist und zudem noch vom Verfassungsschutz
beobachtet wird“. Überschrieben ist die Pressemitteilung mit den Worten:
„Mandats-Raub!!“Auch die Hammer Neonazi-Kameradschaft hat eine Meinung zu Thörners
Parteiwechsel. Sie bezweifelt die Angabe von „pro NRW“, bei Thörner
handele es sich um einen „profilierten Kommunalpolitiker“. „So
profiliert, daß er zwar seit zig Jahren im Stadtrat sitzt, man von
nennenswerten Aktivitäten aber bislang nichts vernehmen konnte“, meinen
die Neonazis.
Thörners Übertritt schwächt die Republikaner, bedeutet aber nicht,
dass deshalb auch mit umfangreichen „Pro NRW“-Aktivitäten zu rechnen
ist. „Pro NRW“ dient wieder einmal als Auffangbecken der bereits mit
extrem rechten Wahlprojekten Gescheiterten.
http://nrwrex.wordpress.com/2010/04/15/ham-rep-stadtrat-thorner-heuert-bei-„pro-nrw“-an/
http://nrwrex.wordpress.com/2010/04/16/ham-„republikaner“-beklagen-„mandatsraub“/