Same procedure as every month?! Over and Over again: NPD-Veranstaltung wieder mal verhindert!

Erneut wurde eine NPD-Veranstaltung
durch die Aufmerksamkeit von AntifaschistInnen und das couragierte
Verhalten der betroffenen Gastwirte verhindert. Der NPD Kreisverband
Unna/Hamm wollte am Samstag, den 23. Mai 2009, eine Saalveranstaltung
mit dem neuen DVU-Bundesvorsitzenden Matthias Faust in der „Turmklause“
in Kamen-Methler durchführen.Nachdem die Gastwirte informiert wurden,
verwiesen sie die NPD des Hauses. Wie viele Male zuvor hatte die NPD
den Zweck ihrer Versammlung verheimlicht. Ein Strohmann mietete die
Räume für einen „Geschichtsverein Kamen“. Bereits im Januar wollte sich
die NPD in Methler treffen, stand aber vor verschlossenen Türen. Auch
dieser Gastwirt hatte nach Bekanntwerden seiner „Kundschaft“ der NPD
gekündigt.

Die beiden extrem rechten
Parteien NPD und DVU arbeiten eng zusammen und sprechen Wahlantritte
miteinander ab. So tritt die DVU bei der Europa-, die NPD bei der
kommenden Bundestagswahl an. Bei den Kommunalwahlen im Sommer wird die
NPD aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Kreis Unna kandidieren. Im
Internet heißt es, man wolle stattdessen die „Kameraden in Dortmund“
unterstützen. Der NPD im Kreis Unna fehlt es an den nötigen
KandidatInnen. Das ist sicher auch ein Erfolg der antifaschistischen
Interventionen und Proteste. Die NPD braucht die regelmäßigen Treffen,
um ihre Strukturen auszubauen und neue Mitglieder zu gewinnen. Um so
wichtiger ist es, dass Gastwirte bei Bekanntwerden von rechten
Anmietungen umgehend Kündigungen aussprechen. Das Gastwirte-Paar hat
sich am Samstag vorbildlich verhalten und echte Zivilcourage bewiesen.
Sie haben sich von den Neonazis nicht einschüchtern lassen, sondern ihr
Recht durchgesetzt.

Der NPD Unna/Hamm fehlt es vor allem an
jugendlichem Personal. Deswegen geht sie auf „Schmusekurs“ zu den
Möchtegern-Revoluzzern des „Nationalen Widerstand Unna“. Zuletzt
organisierte Hans Jochen Voß, der NPD-Kreisverbandsvorsitzender, mit
ihnen und der „Kameradschaft Hamm“ eine „Rechtsschulung“. Die kam aber
zu spät: Nach den vielen Sachbeschädigungen und Bedrohungen durch den
„Nationalen Widerstand Unna“ in den letzten Monaten, wurden Mitte April
drei Neonazis beim Besprayen des Jugendkulturcafès erwischt. Wenige
Wochen später durchsuchte die Polizei die Wohungen von mittlerweile
fünf Tatverdächtigen.

Am Samstag wollten vor allem ältere
Neonazis die ausgefallene Veranstaltung besuchen, unter ihnen auch der
NPD-Oberbürgermeisterkandidat für Dortmund, Axel Thieme. Gegen 17.00
Uhr mussten die NPD- und DVU-Mitglieder, einige waren sogar aus
Wuppertal, Paderborn oder Recklinghausen angereist, Methler wieder
verlassen. Friedlich blieb es allerdings nicht: Einige
Veranstaltungsteilnehmer gingen noch einen anwesenden Fotoreporter der
WAZ an und beschimpften ihn als „Kommunistenschwein“.