Am Samstag, den 29.08. hielten
Nazis eine Spontandemonstration in Kamen ab. Vorab trafen sich die
Nazis im benachbartem Hamm zu einer schon vorzeitig angemeldeten
Kundgebung. Von hier aus wurde dazu aufgerufen, sich an einer
kurzfristig angemeldeten Demonstration in Kamen zu beteiligen. Diesen
Aufruf folgten lediglich 40 – 50 Nazis. Ursprünglich wollten sie in
Unna demonstrieren, was ihnen vom Landrat allerdings verboten wurde.
Dort waren zuvor schon Nazis beim Sprayen von Parolen und Hakenkreuzen
von der Polizei aufgegriffen worden.
In
Kamen liefen die Nazis vom Bahnhof über die Bahnhofstraße und
Sesekedamm bis zum Kreisverkehr Ostenalle/Derner Str. und zurück. Eine
Zwischenkundgebung vor dem in der Güldentröge liegenden GAL-Zentrum
wurde ihnen von der Polizei verwehrt. Natürlich bezeichnen sie diese
kleine Runde als „erfolgreich“, weil sie wieder viele AnwohnerInnen
erreicht hätten. Das Gegenteil ist der Fall: Für den Naziaufmarsch und
dessen Parolen interessierte sich in Kamen kein Mensch.
An
der Maibrücke versammelten sich stattfessen bis zu 100 Menschen und
protestierten spontan gegen die Nazidemonstration. Durch die
Versperrung der Brücke war es den Nazis nicht möglich in der Innenstadt
zu marschieren. Die TeilnehmerInnen der Kundgebung folgten den Nazis
zum Bahnhof, um sie gebührend zu verabschieden.
Zwar konnten
die Nazis ihre kleine Runde laufen, nichts desto trotz ist es als
Erfolg zu werten, dass sich innerhalb kurzer Zeit viele Menschen
zusammengefunden haben, um gegen das menschenverachtende Anliegen der
Nazis zu demonstrieren. Der Plan doch noch, nach einer in Unna
verbotenen Aufmarsches, am Samstag im Kreis Unna in Ruhe nazistisches
Gedankengut kund zu tun, konnte so verhindert werden. Wir danken
hiermit auch allen, die sich so schnell und spontan entschlossen haben
in die Stadt zu kommen und sich den Nazis entgegenzustellen. Denn
überall, wo Nazis einen starken Gegenwind verspüren, wird es
schwieriger für sie Fuß zu fassen.