Der Vermieter der ehemaligen Gaststätte, welche die Neonazi-Szene an der Werler Straße in Hamm angemietet hat, reagiert schnell: Wenige Tage nachdem er über seine braune Mieter informiert wurde, ließ er über seinen Anwalt verlautbaren, er habe den Mietvertrag fristlos gekündigt. Der Mieter des Neonazi-Treffs, Sascha Krolzig, hat die Räume als Privatwohnung gemietet. Die Antifaschistische Aktion Hamm und die Antifa UNited belegten aber am vergangenen Wochenende, dass die Räume für Schulungsveranstaltungen der NPD genutzt wurden.
Nazi-Aktivitäten unterbinden In einer Pressemitteilung hatten wir zudem gefordert, dass die Stadtverwaltung alles daran setzen müsste, den Vermieter zu unterstützen und die Nutzung des Ladens zu unterbinden. Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann, der in der Vergangenheit nicht unbedingt für konsequentes Handeln gegen Rechts bekannt war, kündigte an, den Vermieter mit juristischem Rat zur Seite zu stehen. Gleichzeitig teilte er mit, er setze auf Polizei und Innenministerium und hoffe auf ein NPD-Verbot. Doch das Delegieren des Problems an „übergeordnete“ Stellen wird ebenso wenig schnelle Erfolge nach sich ziehen, wie das Warten auf ein NPD-Verbot, von dem die „Kameradschaft Hamm“ eh nur am Rande betroffen sein wird.
Eigenes Handeln ist gefordert Gefordert ist vielmehr eigenes Handeln. Antifaschist_innen haben deswegen damit begonnen, die Anwohnerschaft an der Werler Straße über ihre braunen Nachbarn zu informieren. Es wurden zahlreiche Flugblätter verteilt. Antifas werden weiter gegen den Neonazi-Treff vorgehen. Die Neonazis haben angekündigt, gegen die Kündigung Rechtsmittel einzulegen. Wie lange es also noch dauert, bis die Neonazis die Werler Straße verlassen haben, ist also noch nicht abzusehen.