AIH gedenkt Opfern des Nationalsozialismus in Hamm

Wie in den meisten deutschen Städten, so kommt auch in Hamm die Erinnerung an den Nationalsozialismus deutlich zu kurz. Gedenken an beispielsweise Sinti & Roma findet quasi nicht, ein Gedenken, dass die Mittäter*innenschaft der deutschen Bevölkerung mit einschließt, garnicht statt.

Jetzt hat die Antifaschistische Initiative Hamm angefangen das zu ändern – super Aktion!

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Aufschrift der Gedenktafel Hafenstr. Ecke Radbodstr.:
“Hier standen die “Ziegeunerbaracken”, in denen Hammer Sinti & Roma ghettoisiert wurden.
Am 9.März 1943 wurde der Großteil von ihnen nach Auschwitz-Birkenau deportiert und getötet. Die wenigen Überlebenden wurden nach ihrer Rückkehr von wiedereingesetzten Nazis weiter drangsaliert, Entschädigungsverfahren seitens der Stadt Hamm aktiv behindert.
Die Erinnerung an die Sinti & Roma wird in Hamm weiterhin verdrängt. Ein Gedenken an sie findet bis heute nicht statt.”
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Aufschrift der Gedenktafel am Technischen Rathaus:
“Auf diesem Gelände befanden sich die “Judenbaracken”, die für viele Hammer Jüd*innen die letzte Station vor der Deportation in Arbeits- oder Vernichtungslager wurden. Der Teil der jüdischen Bevölkerung, der nicht fliehen konnte, wurde in Hamm getötet oder deportiert.
Der deutsche Vernichtungswahn führte in Hamm zur Vollständigen Auslöschung jüdischen Lebens und Kultur.
Ohne ein Zusammenwirken der Hammer Behörden und der Bevölkerung wären diese Gräueltaten nicht möglich gewesen. “

Den Opfern der Verfolgung durch die Nazis, welche in der Shoah gipfelte, wird an vielen essentiellen Orten in Hamm, wie bspw. den ehem. “Judenbaracken” oder den ehem.”Zigeunerbaracken”, nicht gedacht. Damit wird die Stadt wieder einmal ihrer Verantwortung, an die Taten des deutschen Faschismus in Hamm zu erinnern, nicht gerecht. Aus diesem Grund haben wir an den beiden genannten Orten Gedenktafeln angebracht, welche nicht nur an die Opfer der Naziverfolgung, sondern auch an die Mittäterschaft der Hammer Bevölkerung und den deutschen Verwaltungsapparat erinnern sollen.
Kein Vergeben, kein Vergessen!“

Quelle: https://aihamm.noblogs.org/post/2015/08/10/gegen-die-verdraengung-der-schuld-fuer-ein-konsequentes-gedenken-an-die-opfer/

DEMO 15.8.: „Freiheit statt Angst“ kommt nach Münster

Die Deutschlandtour des Büdnis „Freiheit statt Angst“ wird am 15. August auch in Münster halt machen. Die Demonstration richtet sich unter anderem gegen den deutschen Überwachungswahn, die Vorratsdatenspeicherung und den Ausbau des VS.

Beginn ist um 14:00 Uhr in der Stubegasse, Münster.

Für weitere Infos besucht http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2015/08/03/freiheit-statt-angst-demo-in-muenster/

antirassistische Demonstration – 30. Juni 2015 – Essen

Kommt zur antirassistischen Demonstration am 30. Juni 2015 nach Essen!
Globale Bewegungsfreiheit und ein gutes Leben für Alle!

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Sterben im Mittelmeer beenden!

Seit Jahren sterben zehntausende Menschen an Europas Außengrenzen bei dem Versuch, Armut und Verfolgung zu entkommen. Obwohl EU-Politiker*innen regelmäßig Mitleid bekunden, werden keine legalen Fluchtwege geschaffen und die tödliche, militärische Abschottung der Grenzen verschärft. Die Menschen werden nicht aufhören zu fliehen, auch wenn Europa mit mehr Gewalt Boote zurückdrängt oder zerstört. Europa, wir alle, tragen direkte Verantwortung für die Toten im Mittelmeer. Wir haben genug von geheuchelten Mitleidsbekundungen und fordern Fähren statt Frontex! Europa darf nicht mehr „sichere Herkunftsländer“ erfinden sondern muss sichere Fluchtwege schaffen. Weiterlesen

HAM: Nazis auf Prügeltour in Hamm / Harveys Bar ist Nazitreffpunkt

HAMM – Vergangenen Samstag, d. 13.06.2015, attackierten Nazis alternativ aussehende junge Menschen auf der Hammer Meile. Die Gruppe von 20-30 Faschist*innen bestand sowohl aus Nazis aus Hamm, als auch von außerhalb. Vorher hatten mehrere von ihnen in der Harveys Bar einen jungen Mann angepöbelt, weil dieser einen St. Pauli Pullover trug – ein junger Mann aus der Gruppe der später Angegriffenen ging dazwischen.
Kurz darauf wurde die Gruppe der “Alternativen” von allen Seiten angegriffen. Im Laufe dieses Angriffes flogen nicht nur Fäuste und Tritte. Die Faschist*Innen schlugen sogar mit Flaschen und Bierkrügen auf die Köpfe der zahlenmäßig klar unterlegenen Gruppe ein. Sogar von einem am Boden liegenden jungen Mann wurde nicht abgelassen.
Mehrere der Angegriffenen mussten anschließend ambulant versorgt werden. Weiterlesen

HAM: Neonazis kündigen Aufmarsch am 3. Oktober an

HAMM – Die Neonazis der Partei „Die Rechte“ haben mit der Bewerbung eines Aufmarsches unter dem Motto „Wir sind das Volk. Masseneinwanderung und Asylmissbrauch stoppen“ am 3. Oktober 2015 im westfälischen Hamm begonnen. Bereits im vergangenen Jahr waren 200 Neonazis am „Tag der deutschen Einheit“ in Hammer Norden aufmarschiert, um für „nationale Selbstbestimmung“ zu demonstrieren.

In diesem Jahr soll die Hetze gegen Asylsuchende im Vordergrund stehen. Am 3. Oktober feiere man „den Tag der deutschen Teilwiedervereinigung“, heißt es im Aufruf. „Masseneinwanderung und Asylpolitik“ seien Staatsdoktrin, wer dies kritisiere, würde „diffamiert“ und „im schlimmsten Falle mit Hilfe des Volksverhetzungsparagraphen inhaftiert“, glaubt „Die Rechte“. Dies sei vergleichbar mit der Situation in der DRR. Damals habe man „die Diktatur“ brechen können, als „die schweigende Mehrheit ihre Stimme erhob“. Weiter heißt es „Und so wollen wir den Regierenden an diesem 3. Oktober wieder entgegnen: Wir sind ein Volk – Wir sind das Volk – Asylanten und Wirtschaftsflüchtlinge sind es nicht!“

Wie auch in anderen Städten versucht „Die Rechte“ aktuell in Hamm gegen die Unterbringung von Geflüchteten mobil zu machen, so zum Beispiel durch das Verteilen von Flugblättern in verschiedenen Stadtteilen. Im Vorfeld des Aufmarsches ist mit weiteren Aktionen zu rechnen. Die Neonazis haben eine „Kampagne“ angekündigt. Betont wird zudem, dass man in diesem Jahr versuchen möchte, „den überparteilichen Charakter der Demonstration deutlicher hervorzuheben“. Es würden Gespräche mit NPD, JN und „Der III.Weg“ geführt. Der Aufmarsch werde schon jetzt von „freien Nationalisten“ und dem NPD Kreisverband Unna/Hamm unterstützt.

Die Verbindungen zur lokalen NPD waren schon zur Zeiten der „Kameradschaft Hamm“, als deren faktische Nachfolgeorganisation „Die Rechte Hamm“ fungiert, sehr eng. Im Mai besuchten Mitglieder von „Die Rechte“, darunter der Hammer Kreisverbandsvorsitzende Sascha Krolzig, gemeinsam mit VertreterInnen des NPD Kreisverbands Unna/Hamm den NPD-Europaabgeordneten Udo Voigt in Brüssel. Im Anschluss nahmen sie an einer Vortragsveranstaltung mit dem britischen Holocaustleugner David Irving teil. In April luden die Kreisverbände der NPD und der „Die Rechte“ zu einem Zeitzeugengespräch mit dem SS-Mann Klaus Grotjahn. Für Vortragsveranstaltungen, Feiern und kleinere Rechtsrock-Konzerte nutzen die Neonazis in Hamm eine Immobilie im Kentroper Weg .

Wer nicht feiert, hat verloren!


Dem Rassenwahn Hitlers fielen über 6 Millionen Menschen – Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Schwerbehinderte, Kriegsgefangene, Kritiker des Systems – zum Opfer. Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung folgte seiner Ideologie oder schaute in stummer Ignoranz weg.

In Hamm wurden Jüdinnen und Juden öffentlich verspottet, gedemütigt und schließlich deportiert. Die Hammer Bevölkerung ließ es gewähren.

Nachdem alliierte Truppen bereits am 06. April 1945 das faschistische Hamm befreit hatten, kapitulierte am 08. Mai 1945 das deutsche Reich bedingungslos. Der 08. Mai ist somit Anlass, die Zerschlagung Nazideutschlands, den Sieg der Alliierten in dem von Deutschland entfachten Weltkrieg, der über 50 Millionen Menschen das Leben kostete, zu feiern. Der 08. Mai ist Anlass, die Befreiung der wenigen Überlebenden aus den KZs zu feiern und den Befreiern, den Angehörigen der Roten Armee und der Westalliierten, zu danken.

Der 8. Mai ist jedoch auch ein Tag des Gedenkens an alle Opfer des Nationalsozialismus.

Die Ideologie, der damals so viele gefolgt sind, wird immer noch weiter getragen. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen, in denen latente Ausländerfeindlichkeit wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt ist und rassistische Demagogie unreflektiert übernommen wird, ist Antifaschismus wichtiger denn je. Somit ist der 8. Mai auch ein Tag des Mahnens.

Alerta Antifascista!

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Nie wieder Deutschland!

06.04. – Befreiungstage beginnen

Banner„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ Primo Levi

Am 6. April 1945 befreiten Truppen der neunten US-Armee die Stadt Hamm. Heute, 70 Jahre nach der Befreiung Hamms starten wir die Befreiungstage, in denen bis zum 8. Mai der Opfer der Shoa gedacht und an die Verbrechen Deutschlands erinnert werden soll. Während Hamm bereits am 6. April befreit wurde, dauerte es noch weitere vier Wochen, bis Deutschland nach dem Selbstmord Hitlers am 30. April schlussendlich am 8. Mai bedingungslos kapitulierte. Das Ende des Vernichtungskrieges bedeutete nicht, dass das Leiden der Menschen beendet war, die unter der deutschen Gewaltherrschaft von 1933-1945 gelitten haben. Für viele Jüd*innen und rassistisch Verfolgte sowie wegen ihrer Andersartigkeit inhaftierte kam die Befreiung zu spät. Die Opfer des industriellen Massenmords, den das deutsche Volk in den Jahren seit 33 nach und nach in Europa aufbaute, die Shoa, bleiben uns mahnend in Erinnerung. Die Auslöschung des Faschismus mit all seinen Wurzeln verstehen wir als Auftrag an die Nachgeborenen. Weiterlesen