Archiv der Kategorie: Mobilisierung
…gegen die Eröffnung des EZB-Neubaus in Frankfurt am 18. März 2015
Mit dem Aufhören anfangen…
Die Aussichten stehen so schlecht nicht, dass das Jahrhundert wie Mad Max endet: Beleidigte, aber bewaffnete Männerhorden mit Ray-Ban-Sonnenbrillen rasen auf Geländejeeps durch Steppenlandschaften und schießen alles über den Haufen, was ihnen über den Weg läuft. Im Hintergrund brennen die Städte.
Die Attentäter von Paris waren solche Typen, die Pegida-Demonstrant_innen in Dresden wären es gern. Die einen lesen den Koran, die anderen lieber Sachbücher über Lügenpresse und Chemtrails. Zwar gehören die einen der islamisierten Unterschicht und die anderen der weißen Mittelschicht an. Als ausrastende bzw. ausreisende Wut-Bürger_innen und autoritäre Charaktere aber funktionieren sie ähnlich: Wenn es in der Hölle zu eng wird, drängt es sie erst in die Kommentarspalten im Internet und dann auf die Straße. Einen Reim auf die sich verfinsternde Gegenwart machen sie sich, indem sie von Verschwörungen gegen ihre »Kultur« reden und dabei Verderben über andere bringen. Ob mit den eigenen Händen oder als Aufforderung an den Staat, noch mehr Ausländer_innen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, das Ergebnis ist am Ende das gleiche: massenhafter Tod. Worauf aber weder der_die fundamentalistische noch der rassistische Aktivbürger_in jemals kommen würde, ist zu fragen, warum die Welt so eingerichtet ist, wie sie eben ist. Geschweige denn etwas Vernünftiges dagegen zu tun. Womit wir beim Thema wären. Weiterlesen
Gegen 1000 Kreuze am 21.03.2015
Raise your voice! Your body Your choice – Feministische Inhalte auf die Straße tragen!
All-Gender-Demo mit Frauen* Lesben* Trans* Inter*-Block
Demo am 21. März in Münster. 11 Uhr Windthorststraße (gegenüber Hauptbahnhof)
1000-Kreuze – Nicht schon wieder!
Auch im März 2015 werden wieder fundamentalistische Christ*innen1 mit weißen Holzkreuzen bewaffnet durch Münster ziehen, um betend, singend und schweigend ihre Verachtung gegenüber allem auszudrücken, was nicht ihren Normen entspricht. Der von „EuroProLife“ organisierte ‚Gebetszug‘ richtet sich in erster Linie gegen Schwangerschaftsabbrüche und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht von schwangeren Personen. In der Kritik stehen aber unter anderem auch Verhütung, Sex vor der Ehe, Homosexualität und queere Geschlechtsidentitäten. Der Kampf um reproduktive Rechte dient als Kristallisationspunkt für eine umfassende konservative Kulturkritik an der Gesellschaft. Durch das Aufgreifen von Themen der Familienpolitik und Sexualmoral und das Schüren von Angst vor dem Aussterben des weißen2 ‚deutschen Volkes‘ werden außerdem konservative bis extrem rechte völkische Gesellschaftsbilder produziert und bedient.
mehr hier.
Solidarität mit den Antifaschist_innen in der Ukraine
Am 02.05.2014 griff ein Mob aus unorganisierten Faschist_innen, „Swoboda“-Anhänger_innen und Anhänger_innen des „Rechten Sektor“ das Gewerkschaftshaus in Odessa, Ukraine an.Zuvor kam es im Rahmen der neuen Regierungsoffensive zu Protesten der rechten Bewegung, die in Auschreitungen und Angriffen auf mutmaßliche Antifaschist_innen, Gewerkschaftler_innen und Regierungsgegner_innen ihr Ende fanden.Viele Menschen flüchteten sich in das Gewerkschaftshaus, welches kurz danach von Faschist_innen gestürmt und angezündet wurde. 43 von ihnen verließen das Haus nie lebend und wurden verbrannt, erdrosselt, misshandelt oder erschlagen.
Demonstration | Münster
Sonntag, 18. Mai 2014 | 16 Uhr
Kompletter Aufruf und weitere Informationen http://odessasoli.blogsport.de/
Antifaschistische Demonstration am 29.03.2014 in Dortmund
Am 29. März veranstalten die Antifaschistische Union Dortmund und die Jugendantifa Dortmund eine Demonstration gegen Nazistrukturen und rechte Gewalt in Dortmund.
In diesem Jahr jährt sich der Mord an Thomas Schulz durch den Neonazi Sven Kahlin zum neunten Mal. Wir nehmen dies zum Anlass, auch dieses Mal wieder gegen rechte Gewalt zu demonstrieren und unsere Solidarität mit den Opfern jener Gewalt zum Ausdruck zu bringen. Dabei wollen wir uns jedoch nicht nur auf Thomas Schulz und den in Dortmund vom NSU ermordeten Mehmet Kubaşık beschränken, sondern auch gegen die Verhältnisse, die diese Gewalt erst ermöglichen, demonstrieren. Nach dem Verbot des »Nationalen Widerstands Dortmund« (NWDO) durch das NRW-Innenministerium im August 2012 folgte wenig später die Reorganisation der hiesigen Szene in der Partei »Die Rechte«. Es hat sich daher gezeigt, dass Verbote nicht viel helfen, um Nazis zu bekämpfen. Auch wenn gewalttätige Übergriffe durch Nazis nicht mehr wie noch vor einigen Jahren traurige Regelmäßigkeit sind, existieren die Nazistrukturen in Dortmund immer noch. Unsere Demonstration wird daher nach Dorstfeld führen, wo die Nazis auch als Parteimitglieder weiterhin wohnen. Wir wollen diese trügerische Ruhe stören!
Dorstfeld ist immer einen Besuch wert!
Gegen Nazistrukturen und rechte Gewalt!
29. März 2014 | 14.00 Uhr | Dortmund HBF (Vorplatz)
22.3. Münster – Gegen 1000 Kreuze
1000-Kreuze-Märsche
Jedes Jahr laufen fundamentalistische Christ*innen durch Münster. Mit weißen Holzkreuzen bewaffnet beten sie gegen Schwangerschaftsabbrüche, Verhütung, Sex vor der Ehe, Homosexualität und wogegen Menschen fundamentalistischer Ausrichtung sonst noch so sind. Dieser von „europrolife“ organisierte Gebetszug findet dieses Jahr am 22. März statt. Auf den ersten Blick mag der Gebetszug den Eindruck einer skurrilen Veranstaltung erwecken. Die Kreuzeträger*innen erscheinen manchen als gesellschaftlich nicht ernst zu nehmende Minderheit. Tatsächlich ist die Bewegung, die hinter Veranstaltungen wie „1000 Kreuze für das Leben“ steht, aber keine extreme und isolierte Randerscheinung, sondern Teil einer breiteren gesellschaftlichen Entwicklung. Die antiemanzipatorischen und reaktionären Inhalte, für die die Kreuzträger*innen auf die Straße gehen, finden sich in ähnlicher Weise auch im gesellschaftlichen und politischen Mainstream, in den sogenannten bürgerlichen Parteien und zum Teil auch in der extremen Rechten. Weiterlesen
Solingen: Kein Vergeben, kein Vergessen! – Das Problem heißt Rassismus!
20 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen: Kein Vergeben, kein Vergessen! – Das Problem heißt Rassismus!
Am 29. Mai 1993 verübten vier junge Männer einen Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç. Gürsün Ince, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Genç starben in den Flammen bzw. beim Sprung aus dem Fenster, weitere Familienmitglieder wurden teilweise schwer verletzt. Drei Tage zuvor hatte der Deutsche Bundestag mit der Einführung der sogenannten Drittstaatenregelung das Grundrecht auf Asyl in Deutschland faktisch abgeschafft. Beide Ereignisse jähren sich im Mai 2013 zum 20. Mal. Weiterlesen
Soest Nazifrei – 09.03.2013
+++Newsupdate 08.03.2013+++
Aktuelle Informationen
„Die Rechte“ hat mittlerweile einen kurzen Aufruf veröffentlicht. Thema wird die abgelehnte Revision im Fall Kayahan B. sein. (siehe: SoAnz)
Der Aufhänger der Nazis lautet: „Wir fordern Schluß mit der Kuscheljustiz für kriminelle Ausländer!“, deshalb würde das „anständige Deutschland“ am Samstag mit Ihnen demonstrieren. Ferner sei das Urteil ein „Schlag in das Gesicht der Familie von Tim K“.
Allerdings handelt es sich bei dem Aufmarsch der Nazis um einen erneuten „Schlag“, so erklärten die Eltern bereits im letzten Jahr „Als Eltern distanzieren wir uns von politischer Instrumentalisierung und der Demonstration von Rechts; die Nationalität des Täters hat bei der Bewertung der Tat keine Bedeutung“. Bei der Wahnvorstellung, dass die deutsche Justiz Ausländer bevorzugt behandeln würde, kann man nur den Kopf schütteln. Ihr dreister Versuch aus dem Tod eines Menschen politisches Kapital zu schlagen, zeigt nur, wie gering ihre Wertschätzung für das Opfer ist.
Die Nazis wollen sich um 12:00 Uhr am Bahnhof treffen und um 12:30 mit der Demonstration starten. Solltet ihr mit dem Zug anreisen, empfehlen wir früher anzureisen um nicht auf die, vermutlich zusammen über Hamm anreisenden, Nazis zu treffen. Details zu den Protesten folgen die Tage. Gegen Nazis – hier und überall!
Quelle: Soest Nazifrei!
Gegen Naziterror, staatlichen und alltäglichen Rassismus – Verfassungsschutz abschaffen!
Am 17. April 2013 wird in München der Prozess gegen das NSU-Mitglied Beate Zschäpe sowie vier der Unterstützer beginnen: Ralf Wohlleben, Holger Gerlach, Carsten Schultz und André Eminger.
Ein breites antifaschistisches Bündnis ruft deshalb zu einer bundesweiten Großdemonstration in München am Samstag vor Prozessbeginn auf.
Im November 2011 wurde bekannt, dass die rassistischen und mörderischen Taten der Nazis des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sieben Jahre lang unter den Augen der Sicherheitsbehörden begangen wurden. Sie haben zehn Menschen ermordet und zwei Sprengstoffanschläge verübt. In den Medien wurde der Begriff „Döner-Morde“ geprägt und die Sonderkommission gab sich den Namen „Bosporus“. Damit schloss die Polizei von Anfang an rassistische Hintergründe der Morde aus, behandelte die Opfer wie Täter und ermittelte in Richtung organisierter „Ausländer-Kriminalität“. Weiterlesen
Magdeburg – 12.01.2012
365 Tage offensiv – Gegen Nazis und Rassismus!
Aufruf zur antifaschistischen Demonstration am 12. / 19. Januar 2013 (1)
Im Januar 2013 wollen erneut hunderte Nazis durch Magdeburg marschieren. Grund dafür ist, wie auch in den vergangenen Jahren, der Versuch über die Bombadierung der Stadt Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg ein geschichtsrevisionistisches Bild zu verbreiten. Dabei konstruieren sie eine angeblich “unschuldige deutsche Zivilbevölkerung“ im Nationalsozialismus. Dass Magdeburg Rüstungszentrum mit zehntausenden ZwangsarbeiterInnen für die Fortsetzung des Krieges bedeutsam war (2), wird bewusst ausgeblendet. Diese Verdrehung der Geschichte und das Auslassen von historischen Fakten ist fester Bestandteil der Nazipolitik.
Wie in den vergangenen Jahren auch werden verschiedene Gruppen, Bündnisse und Initiative zu Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch im Januar aufrufen. Dazu gehört erstmalig das neu gegründete Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ dessen Zielsetzung die Verhinderung das Naziaufmarsches durch friedliche Menschen-Blockaden ist.
Wir als linksradikale Gruppe rufen ebenfalls zu Aktionen gegen das Nazievent auf. Doch wollen wir nicht beim Antifaschismus als Minimalkonsens stehen bleiben, sondern an diesem Tag eine Kritik an den “ganz normalen Verhältnissen” äußern und die gesellschaftlich verankerten Ursachen des Naziproblems benennen.
Antifaschistische Politik darf sich nicht auf einzelne Events beschränken, Nazis sind das ganze Jahr über aktiv und müssen kontinuierlich bekämpft werden. Dazu müssen Widersprüche und menschenfeindliche Einstellung in der Gesellschaft analysiert, aufgedeckt und bekämpft werden.
Dabei steht für uns fest, dass ein sich jährlich neu entdeckter „Nazis Raus! Antifaschismus“ nichts an dem eigentlichen Problem ändert. Das Ziel ist eine kontinuierliche, auf Theorie basierende linksradikale Praxis. Dabei ist es eine von vielen Aufgaben Nazis den öffentlichen Raum zu nehmen.
Wer über Rassismus aus der “Mitte” nicht reden will, der sollte auch über Naziaufmärsche schweigen…
Die Notwendigkeit sich gegen Nazis zur Wehr zu setzen steht für uns außer Frage – dabei lassen wir uns nicht von einer moralisierenden Gewaltdebatte im vorauseilenden Gehorsam zwingen, ständig unsere Friedfertigkeit zu betonen. Wir können und wollen nicht friedlich sein, solange es die Verhältnisse nicht sind. Dass dies auf verschiedenen Ebenen geschieht beweist nicht nur ein Verfassungsschutz, der die Aktivitäten von Naziterroristen verschleiert und fördert.(3) In Sachsen-Anhalt ist es die Polizei, welche auf friedliche Demonstrierende solange einprügelt, bis Menschen schwer verletzt werden und irreversible Schäden davon tragen.(4)
Unter diesen Zuständen ist der Naziaufmarsch nur ein Event im rassistischen Normalzustand, in welchem permanent Verhältnisse voller Gewalt produziert werden. 2013 jährt sich die de facto Auflösung des Grundrechts auf Asyl zum 20. mal. Als sich im August 1992 mehrere Tausend Menschen in Rostock an einem Pogrom gegen Migrant_innen beteiligten, waren die beteiligten Nazis nur ausführende Werkzeuge einer chauvinistischen Grundhaltung, welche in den Köpfen der gesamten “deutschen” Bevölkerung verankert ist. Dankbar wurden die rassistischen Ausschreitungen aufgegriffen, um die monatelange “Asyldebatte” in Deutschland durch einen „Kompromiss“ zu beenden, der es unmöglich machen sollte, dass Menschen in Deutschland Schutz finden. Mit derselben Geisteshaltung organisiert sich derzeit eine ganze Nachbarschaft gegen die Einrichtung einer Unterkunft für Asylbewerber_innen im Leipziger Stadtteil Wahren. Die Anwohner_innen argumentieren mit absurden rassistischen Argumenten, beispielsweise dem befürchteten Wertverlust von Grundstücken oder der Zunahme von Drogen- und Beschaffungskriminalität. (5)
Solche Ereignisse beweisen, wie wenig die “demokratische Mitte” vom dem eigentlich als extremistisch definierten “rechten Rand” entfernt ist.
Ungeachtet der Offensichtlichkeit weit verbreiteter menschenverachtender Einstellungen (6) wird in bürgerlichen Medien die Einteilung von “guten Demokraten” und “bösen Extremisten” stetig reproduziert. Damit konstruiert sich die bürgerliche Mitte ein unkritisches Eigenbild, welches rassistische, antisemitische oder chauvinistische Einstellungen ignoriert. Menschenverachtende Einstellungen werden auf gesellschaftliche Ränder projektiert, in der Folge bleiben neben der Demokratie-kompatiblen Mitte jene “extremistischen” Gruppen, die aus allen politischen Prozessen ausgeschlossen und mit Repression bekämpft werden. Obwohl dieses Modell zur Erklärung der Gesellschaft politkwissenschaftlich vielfach widerlegt wurde (7), ist es weiterhin sehr wirkmächtig im Diskurs über Nazis.
Rassismus aber nur als ein Problem von Nazis abzutun, würde der Realität nicht ansatzweise gerecht werden. Wir wissen, dass Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem und Herrschaftskonstrukt einen strukturellen Ursprung im Aufbau der bestehenden Gesellschaftsform hat.
Eine kapitalistisch bedingte Form von Unterscheidung der Menschen in einem für die Ausbeutung nutzbaren Wert prägt ebenfalls das herrschende Denken. Ein reflexartiger Zustand, der besonders in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen immer wieder verschärft und durch bestehende Gesetze und Behörden reproduziert wird. Die Einteilung von Menschen in “nützlich” oder “unwert” ist also systemimmanent und begegnet uns in den Zumutungen und Schädigungen jeden Tag. Dabei spielen immer zwei verschieden Faktoren mit: ökonomische Interessen sowie ein historisch gewachsener Rassismus. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn Nazis glauben mit ihren Aktionen ganz im Sinne der Bevölkerung zu handeln; sie sind eben nur der völkische und destruktivste Ausdruck in einer Gesellschaft der Sarrazins und Buschkowskys.
Die Nazis auf der Straße setzen oftmals nur das in die Tat um, was als Grundtenor in rassistischen und sozialdarwinistischen Mehrheitsmeinungen vertreten wird. Durch den Aufbau der bestehenden Ordnung ist Ungleichheit von Menschen vorausgesetzt. Daher verwundert es nicht, dass die deutsche Gesellschaft so etwas wie Nazis immer wieder hervorbringt. Eine Kritik an Rassismus, sowie an der Einteilung von Menschen in wertvoll und wertfrei, kann nur eine Kritik an der kapitalistischen Verfasstheit der bestehenden Verhältnisse sein.
Nazis? Gibt es auch in Magdeburg – und zwar jeden verdammten Tag.
Wenn in PR-Kampagnen behauptet wird, Magdeburg sei kein Ort für Nazis, sondern eine weltoffene Stadt können wir dem nur entgegnen: Magdeburg hat 365 Tage im Jahr ein Naziproblem! Dieses tritt zwar am Tag des Trauermarsches am offensichtlichsten in Erscheinung. Jedoch geschehen rechte Gewalttaten nicht nur rund um den 16. Januar, sondern es existiert eine beständige Bedrohungslage im öffentlichen Raum. Darunter haben besonders all jene Menschen zu leiden, die nicht in das menschenverachtende Weltbild der Neonazis passen. Wie schlimm die momentane Situation ist, zeigt allein die Chronologie rechter Übergriffe, welche von der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt erstellt wird.(8)
Antifaschistische Demonstration und direkte Aktionen gegen den Naziaufmarsch
Der Naziaufmarsch in Magdeburg ist der letzte feste Termin der rechten Szene mit stetig steigender Teilnehmendenzahl. Diese Entwicklung ist vor allem als Ausgleich zu verstehen, da durch erfolgreiche Gegenaktivitäten von Antifaschist_innen (z.B. in Dresden) und vermehrter Repressionen gegenüber Organisatoren (z.B. in Dortmund) andere Nazievents wegbrechen. Die Nazidemonstration in Magdeburg dient in erster Linie dazu, Sympatisant_innen und Mitläufer_innen weiter anzubinden und ein identitätsstiftendes Gemeinschaftserlebnis für die eigene Szene zu ermöglichen.
Deshalb ist es wichtig, im Januar verstärkt nach Magdeburg zu mobilisieren. Allerdings sehen wir es als notwendig an, auch an diesem Tag eine linksradikale Kritik an den Verhältnissen zu vertreten.
Daneben wollen wir gemeinsam versuchen, den Nazis ihren Trauerzug so unangenehmen wie möglich zu machen – mit allen dazu notwendigen Mitteln. Am Tag an sich wollen wir vor Beginn des Naziaufmarsches eine antifaschistische Demonstration durchführen, mit der Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem thematisiert und eine konsequente Kritik an den bestehenden Verhältnissen auf die Straße getragen wird. Im Anschluss wollen wir den Nazis mit handfesten Argumenten entgegen treten.
Die Einsatzkräfte der Polizei werden mit der üblichen Brutalität gegen Antifaschist_innen vorgehen. Dabei betrachten wir die Polizei nicht als irgendeine neutrale Institution, die zufällig zwischen irgendwelche Fronten gerät. Es sind genau jene Bullen, die das ganze Jahr über Abschiebungen durchführen, emanzipatorische Strukturen angreifen und letztendlich die Aufrechterhaltung des kapitalistischen Normalbetriebes garantieren.
In Magdeburg gibt es neben den marschierenden Nazis viele weitere Ziele antifaschistischer Intervention, die es am 12. bzw. 19. Januar 2013 zu entdecken gilt. Aktionen im gesamten Stadtgebiet können dazu bei tragen, unkontrollierbare Räume zu schaffen. Schon 2012 waren die 1200 Einsatzkräfte zeitweise dermaßen überfordert, dass der Aufmarsch mit Pyrotechnik und allerlei mehr bereichert werden konnte. Diese Szenen zeigten uns, dass es durchaus möglich ist, das Nazievent erfolgreich zu stören.
Deshalb: 365 Tage offensiv – gegen Nazis und Rassismus!
AK Antifa Magdeburg im November 2012