„Fraternitas Germania“ – Neues Sammelbecken für die extreme Rechte in Hamm?

„Die Rechte“ Hamm zu Gast bei rechtsoffener „Bruderschaft“

HAMM – 2012 hat sich in Hamm die sogenannte “Fraternitas Germania” gegründet, eine selbsternannte “Bruderschaft”, deren Struktur und Aufmachung an einen Motorradclub erinnert. Auf ihrer Internetseite bezeichnet sich der Männerbund als unpolitisch, kritisiert aber im gleichen Atemzug „den Werteverfall unserer Gesellschaft“ und plädiert für einen starken Zusammenhalt der „Brüder“. Unter den Mitglieder waren von der Gründung an unter anderem auch ehemalige Mitglieder des “Sturm Werries” vertreten, einer Neonazi-Gruppierung aus dem Hammer Stadtteil Werries. Am 18.11.2012 eröffneten die „Fraternitas Germania“ ihr eigenes Clubhaus, das “Zuchthaus”, am Kentroper Weg, angemietet durch Tim Hauptführer. Eine durch Presseartikel ausgelöste interne Diskussion über eine politische Positionierung führte dazu, dass ein Großteil der Mitglieder die Gruppe schon kurze Zeit nach der Gründung wieder verließ. Begünstigt durch diese Entwicklung fing der Rest der „Fraternitas“ an sich zunehmend zu politisieren und in eine “jetzt erst recht”- Haltung zu verfallen. So wurden schon vorhandene Kontakte zur Partei “Die Rechte”, deren Mitglieder zu einem großen Teil aus der verbotenen „Kameradschaft Hamm“ entstammen, verstärkt und Freundschaften[1] ausgebaut. Mittlerweile treffen sich die Neonazis regelmäßig im Clubhaus der angeblich “unpolitischen” Gruppe.

Und wieder ist auch die Stadt Hamm gefordert
Die „Fraternitas Germania“ ist sich darüber bewusst, dass die Partei „Die Rechte“ eine neonazistische Organisation ist. Ihre schwache Distanzierung von politischen Verbänden auf der Homepage scheint nur vorgeschoben angesichts der Bilder, die auf ihrer Homepage zu finden sind. Einzelne Mitglieder tragen auf Bildern neonazistische Marken, wie „Thor Steinar“ und auch vor der Einladung bekennender Neonazis machen sie keinen Halt. “Diese Verbindungen können dazu führen, dass die lokalen Neonazis, nach dem Verbot der „Kameradschaft Hamm“ und der Räumung des vermeintlichen “Nationalen Zentrums” an der Werlerstraße, die Räumlichkeiten der “Fraternitas Germania” nutzen werden um einen neuen Stütz- und Rückzugspunkt zu erschaffen“, so Christiane Hoffmann von der Antifaschistischen Aktion Hamm.
Die antifaschistische Aktion Hamm fordert den Vermieter auf den Mietvertrag mit “Fraternitas Germania” zu kündigen und die Räumlichkeiten in Zukunft nicht an Mitglieder der Neonaziszene zu vermieten. Durch von “Die Rechte” genutzte Räumlichkeiten erhöht sich das Gefahrenpotential für nicht in das Weltbild der Neonazis passende Menschen in der Umgebung der Innenstadt deutlich, da dadurch ein Versammlungspunkt und Rückzugsort nach Gewalttaten und anderen Aktionen geschaffen wird. Von der Stadt Hamm und der Politik wird erwartet dem Vermieter Hilfe anzubieten um das Mietverhältnis schnellstmöglich zu kündigen. Nachdem der Oberbürgermeister nun erkannt hat, dass es in Hamm durchaus eine organisierte Neonazi-Szene gibt, sollte es ihm in diesem Fall nicht schwer fallen zu handeln und Konsequenzen aus der Neuformierung der Szene ziehen.

Pressemitteilung der Antifaschistischen Aktion Hamm

+++01.03.2013+++Artikel NRW – Rechtsaußen+++