Klare Absage an graue Wölfe.

In den letzten Tagen kam es in Hamm zu einer intensiven Diskussion um die Grauen Wölfe, einer faschistischen Strömung des türkischen Nationalismus. Auslöser waren Äußerungen des CDU-Mitglieds Zafer Topak in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Nach den erschütternden Äußerungen seinerseits und der inakzeptablen und hilflosen Reaktion der CDU Hamm andererseits, versuchen wir als haekelclub 590 eine konkrete Stellungnahme zu diesem Fall:

Für uns ist entscheidend, dass fast alle Menschen mit Migrationserfahrung für eine gerechte Gesellschaft ohne Ausgrenzung eintreten und die Einwanderungs- und Integrationspolitik der Bundesrepublik im Gegensatz dazu eine Schande ist. So waren beispielsweise die Mordopfer der NSU allesamt erfolgreiche Kleinunternehmer die sich mit ihrem Geschäft ein gutes Leben ermöglichen wollten – in Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Ein weiteres Beispiel dafür sind die türkischen Kulturvereine, die sich mit ihrer guten Arbeit – nicht nur in Hamm, sondern überall – auszeichnen.

Zudem ist es ein fester und alltäglicher Bestandteil unserer Arbeit, den antimuslimischen Rassismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft und dem strukturellen Rassismus der deutschen Behörden zu benennen, zu kritisieren und auf allen Ebenen entgegenzuwirken. An dieser Stelle geht es aber um eine klare Absage an faschistische, rassistische und antisemitische Positionen, egal, von wo und wer sie äußert.

Deswegen nahm der haekelclub590 in seinem Handlungskonzept zum Rechtsradikalismus in Hamm schon im Februar auch explizit Stellung über die Problematik der „Bozkurtlar“, einer Strömung des türkischen Nationalismus. Das, was in den letzten Tagen an Auseinandersetzung um den grauen Wolf Zafer Topak in der Christlich-Demokratischen Union in Hamm geschehen ist, bleibt nach Ansicht des haekelclub 590 beschämend. Auch hier war es der haekelclub590, der bereits im Zuge der Kundgebung von proNRW im Mai letzten Jahres vor der Yunus Emre Camii dessen Verhalten und Position thematisierte und öffentlich kritisierte.

So sind seine Äußerungen in der FAS vom letzten Sonntag schlichtweg nicht hinnehmbar. Es ist eben keine „Scheiss Frage“, ob Israel auf die Landkarte gehört sondern eine Selbstverständlichkeit. Egal in welcher Partei: wie ein Thilo Sarrazin nicht mehr Teil der SPD sein dürfte, gehört eben ein Zafer Topak nicht in die CDU. Nachdem es Jahre dauerte, bis selbst der Oberbürgermeister erkannte, das Hamm ein gigantisches Problem mit Rechtsradikalen hat, dürfen die Augen vor allen Ausformungen des fortwährenden Faschismus nicht wieder verschlossen werden. Der haekelclub 590 fordert den Rücktritt Zafer Topaks von allen Ämtern in der CDU und eine klare und deutliche Absage der Verantwortlichen in der CDU Hamm und Jungen Union gegenüber rassistischen und antisemitischen Gedankengut in ihrer Partei.

Zudem muss ein städtisches Handlungskonzept auch diese Form des Faschismus in Hamm thematisieren und Empfehlungen entwickeln. Auch hier bietet der haekelclub 590 wiederholt seine Expertise an.

Quelle: antifaschistisches Jugendbündnis Hamm – Haekelclub590