Kurzer Bericht zur Bürgerversammlung in Herringen
Über 200 Bürger_innen kamen gestern zu der Informationsveranstaltung zum Aufstellungsbeschluss des Moscheebaus an der Dortmunder Straße in die Falkschule in Hamm-Herringen. Mitten unter den Anwohner_innen und Mitgliedern des Moscheevereins befanden sich auch einige Anhänger_innen der Kameradschaft Hamm und der NPD, Kreisverband Unna/Hamm. Weil sie alleine wohl doch zu viel Angst um sich hatten, unterstützten sie noch „Kameraden“ aus den Nachbarstädten Hamms. Während die meisten Anwesenden sich über den Bau informieren wollten, der bekanntermaßen ein Ersatzbau für die bisher in direkter Nachbarschaft gelegene Moschee ist, kam es immer wieder auch zu islamophobischen Äußerungen. Dazu bleibt allerdings festzustellen, das die meisten Herringer_innen sich vor allem eben für die Genauigkeiten des Baus und dem damit verbundenen Verfahren und nicht für die rassistische Hetze interessierten. Dabei gelang es zwar durch eine geschickte Gesprächsführung eine Eskalation zu verhindern und auch aus dem Publikum heraus kam es immer wieder zu deutlichem Widerspruch zu den rassistischen Äußerungen einzelner Teilnehmer_innen.
Aber der Versuch der Stadtverwaltung, wie schon im Vorfeld abzusehen, die stumpfen rechten Parolen einfach zu ignorieren oder gar verstehen zu wollen ist ein Fehler. Ignoranz und Verständnis für Rassismus sind kein adäquater Umgang für uns Antifaschist_innen! Auch wenn die Stadt den Moscheeverein in seinem Bauvorhaben unterstützt, müssen wir gerade auch hier gemeinsam gegen Islamophobie und antimuslimischen Rassismus laut werden. So besteht aus einer emanzipatorischen Perspektive deshalb zwangsläufig die Notwendigkeit, über antimuslimischen Rassismus aufzuklären und ihm entgegenzutreten. Dazu müssen die bürgerlich getarnten sogenannten „Islamkritiken“ und „Integrationsdebatten“ immer wieder Teil dieser kritischen Analyse sein.
Gegen jeden Rassismus! Für Solidarität und gleiche Rechte für alle!