DO/UN: NPD-Voß findet „Anschluss” der DVU an seine Partei prima
Unna/Dortmund – Jeweils mehr als
90 Prozent der NPDler und DVUler, die sich an Mitgliederbefragungen
beider Parteien über eine Fusion beteiligten, sollen mit Ja gestimmt
haben. Das Ende der unter einem rasanten Mitgliederschwund und akuter
Finanznot leidenden DVU als selbstständiger Partei scheint besiegelt.
Der NPD-Kreisvorsitzende für Unna und Hamm, Hans-Jochen Voß, einst Motor
einer Zusammenarbeit beider Parteien im östlichen Ruhrgebiet, ehe er
nach einem Streit über die Kandidatur zur Stadtratswahl in Dortmund im
vorigen Jahr nur noch schroffe Töne für den ehemaligen Bündnispartner
DVU parat hatte, fühlt sich obenauf. Weiterlesen
Sommer, Sonne, Antifa.
18 Veranstaltungen, vier Abendveranstaltungen, drei Tagesseminare, auch im 10. Jahr bietet das Antifacamp in Oberhausen reichlich Bildung und Reflexion. Weiterlesen
UN/HAM: NPD-Voß macht weiter
Unna – Hans-Joachim Voß, Jahrgang
1948 und Versicherungsmakler von Beruf, bleibt offenbar Vorsitzender
des NPD-Kreisverbands Unna/Hamm. Weiterlesen
Dem Naziaufmarsch am 04.09.2010 in Dortmund entgegentreten!
Ein verdrehter Antikriegstag
Für den 4. September 2010 mobilisieren die Dortmunder Neonazis erneut europaweit zum so genannten „Nationalen Antikriegstag”. Die seit 2005 jährlich stattfindende Demonstration ist für die extreme Rechte ein günstiger Anlass, um unter dem Deckmantel des „Pazifismus“ ihren Rassismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus zu propagieren. Vom Geschichtsrevisionismus gar nicht zu sprechen: Die Neonazis leugnen bis heute konsequent die historische Tatsache, dass mit dem Angriffskrieg der deutschen Nationalsozialist_innen gegen Polen der Zweite Weltkrieg begann. Weiterlesen
Unser Selbstverständnis
„Die Chaoten von der Antifa“, „die Antifa ist eine Partei und vom Staat bezahlt, um Informationen über Nazis zu sammeln“, „Antifas sind doch alles nur paramilitärische Schlägertrupps…“
Dies sind nur einige der Gerüchte und Vorurteile die es zum Thema „Antifa“ in der Öffentlichkeit gibt.
Mit dieser Selbstdarstellung möchten wir versuchen unsere Vorstellung von Antifa-Arbeit näher zu beleuchten.
Dass auch Jahrzehnte nach der Befreiung vom deutschen Faschismus antifaschistische Arbeit immer noch eine Notwendigkeit darstellt, erfahren wir immer wieder, wenn mensch mit offenen Augen diese Gesellschaft betrachtet: Neonazis organisieren immer wieder Aufmärsche oder überfallen Menschen. Immer wieder kommt es zu Morden, wie vor einigen Jahren in Dortmund. Rassismus und Antisemitismus sind bei vielen Menschen in Deutschland festes Gedankengut (vgl. Friedrich-Ebert-Studie „Vom Rand zur Mitte.“ 2006). Der Staat verwehrt Flüchtlingen und Asylsuchenden gleiche Rechte und schiebt Menschen gegen ihren Willen ab; zurück in Hunger, Folter und Tod. Kriegerische Auseinandersetzungen sind wieder eine „normale“ Handlungspolitik der deutschen Politik geworden. Frauen verdienen immer noch weniger Geld als Männer, von sozialer Gerechtigkeit kann keine Rede sein.
> Gegen rechte Strukturen vorgehen!
Antifa heißt erst mal ganz allgemein gegen rechte Strukturen vorzugehen. Wenn wir als Antifa gegen das Erstarken faschistischer Tendenzen in Staat und Gesellschaft aktiv werden wollen, dann kämpfen zu aller erst gegen die organisierten Neofaschisten. Dabei wenden wir uns nicht nur gegen Naziskins, Neonazikameradschaften und Parteien wie die NPD oder DVU, sondern auch gegen sich bieder gebende Faschisten, die erst einmal nicht in das Klischee des Neonazis passen.
Antifaschismus bedeutet auch gegen die Einstellung und Weltanschauungen vorzugehen, die hinter der extrem rechten Ideologie stecken; Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Nationalismus, Militärismus und autoritäres Denken.
> Aktiv werden!
Wir greifen dort ein, wo Nazis in die Öffentlichkeit treten. Wir werden dort aktiv, wo Freiheiten eingeschränkt werden und Menschen unterdrückt oder diskriminiert werden. Gegen rechte Strukturen vorzugehen bedeutet also nicht nur dann aktiv zu werden, wenn Neonazis hetzen, versuchen sich zu organisieren oder Aufmärsche anmelden, sondern auch gegen rechte Strukturen in den Köpfen der Menschen vorzugehen. Bruchstücke extrem rechter Ideologie sind auch in anderen Teilen der Gesellschaft zu finden (→ Asylgesetz etc.). Diese gesellschaftlichen Verhältnisse bilden die Grundlage für extrem rechte Einstellungen.
> We don‘t want just one cake – we want the whole fuckin‘ bakery!
Wir wollen in einer klassenlosen und herrschaftsfreien Gesellschaft leben. Eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Wir wollen ein gutes Leben für alle! Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte, seine Überwindung angesichts der sozialen und ökologischen Katastrophen mit denen wir fast täglich konfrontiert werden, notwendiger denn je.
> Wir brauchen kein Parteibuch
Antifaschistische Aktion ist keine Partei oder politische Organisation im üblichen Sinne. Wir wollen nicht gewählt werden oder eine politische Macht darstellen und schon gar nicht regieren.
Wir lehnen Herrschaft des Menschen über den Menschen prinzipiell ab. Deshalb arbeiten wir auch in unserer Gruppe ohne Hierarchien. Wir haben keine ChefIn, Vorstand und auch keine Posten zu vergeben. Jeder und Jede kann sich einbringen. Wir sind eine unabhängige Gruppe und arbeiten nicht mit staatlichen Organen zusammen und bekommen auch kein Geld von diesen.
> … und auch keinen Bundesvorstand
Andere Antifa-Gruppen arbeiten nach ähnlichen Prinzipien. Dennoch gibt es keine übergeordnete Struktur der Antifa-Gruppen, keine Bundesvorstand oder ähnliches. Verschiedene Gruppen organisieren sich in Netzwerken und Zusammenschlüssen (→ Antifa United; Antifagruppen im Kreis Unna und Umgebung) , andere hingegen arbeiten komplett alleine. Keine Antifa ist wie die andere, genauso wie jeder Mensch innerhalb der Gruppen unterschiedlich ist.
Wir beteiligen uns an überregionalen Vernetzungen.
> Think global – act local!
Der Schwerpunkt unserer politischen Arbeit liegt auf lokaler Ebene; wir werden vor der eigenen Haustür aktiv. Wir mischen uns aber auch überall dort ein, wo wir eine Unterstützung für notwendig erachten.
> Get active!!!
Bei uns ist jede und jeder willkommen, egal wie alt sie oder er ist. Wir sind uns darüber bewusst, dass mensch nicht immer einer Meinung sein kann. Das ist völlig normal und wichtig – Gegensätze und unterschiedliche Auffassung und Meinungen wollen wir – falls notwendig – innerhalb der Gruppe diskutieren. Hierbei soll niemanden eine Meinung aufgedrängt werden. Gespräche, Diskussionen und natürlich auch Aktionen bringen mit der Zeit immer mehr Erfahrung und Wissen. Unsere Stärke ist unsere Unterschiedlichkeit, genauso wie unsere Gemeinsamkeiten.
Gemeinsam blockieren!
14.08 – 8 Uhr – Naziaufmärsche zu Krisenherden!
NS-Verherrlichung stoppen!
Viele Gruppen und Einzelpersonen unterstützen bereits den Aufruf
unseres Bündnisses „NS-Verherrlichung stoppen!“, den Naziaufmarsch am
14. August 2010 in Bad Nenndorf zu blockieren. Weiterlesen
Kein Sommer ohne Antifa
Nachtrag 11.05: Leserbrief
Der schlechte Artikel ist anscheinend nicht nur uns aufgefallen.