Dass Nazis gerne und häufig das Bestehen ihrer Parteien oder Gruppen feiern ist mittlerweile bekannt. Auch, dass ihr Kreisvorsitzender in Hamm, Sascha Krolzig, des Öfteren zu Gewaltausbrüchen neigt, ist keine große Überraschung mehr. Meist zelebrieren die Party-Kamerad_innen ihre, mit feschem Rechtsrock beladenen, Festivitäten eher in den Räumlichkeiten von szenenahen Personen oder Parteimitgliedern. Umso kurioser ist die Lage in Hamm, da sich hier zeigt, dass die Partei bei dem Schützenverein Berge-Weetfeld-Freiske willkommen zu sein scheint.
Grund zu dieser Annahme bietet das Jubiläum der Partei, welches die Faschist_innen am 02.11.2013 in den vier Wänden des Vereins feiern durften. Im Westfälischen Anzeiger wäre diese Nazi-Party wahrscheinlich gar nicht erst erwähnt worden, wenn nicht der Chef der Hammer Kamerad_innen wieder mal für Aufsehen gesorgt hätte, in dem er einen vermeintlichen Aussteiger verprügelte, welcher sich laut Aussagen der Nazis „ungebührlich verhalten habe“. Wie der Aussteiger sich verhalten hat oder ob er einfach nur verprügelt wurde, weil er sich von der Szene lösen will ist fraglich.
Fraglicher jedoch ist die Tatsache, dass der WA über die Szenerie berichtet hat, als wäre es ein alltägliches Geschehen von eher geringerer Bedeutung, wenn Nazis, welche der verbotenen Kameradschaft Hamm angehörten, die Lokalitäten eines Schützenvereins anmieten, um dort mit ihren menschenfeindlichen Hetzkumpan_innen, das Jubiläum ihrer faschistischen Partei zu feiern.
Genau so faszinierend ist die Tatsache, dass der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Ralf Steinhaus, welcher Ratsherr der CDU im Stadtrat ist, sich weder zu diesem Vorfall zu Wort gemeldet hat, noch die Anmietung durch die Nazis zu verhindern versuchte. Die Frage, ob und inwiefern sein unterlassenes Handeln das, von der Stadt zu erarbeitende, „Konzept gegen Rechtsextremismus“ beeinflusst, bleibt offen. Eins ist jedenfalls schon jetzt klar. Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass es in Hamm scheinbar kein Problem ist, Nazis nicht nur gewähren zu lassen, sondern sie auch noch in ihrer Arbeit zu unterstützen. Insbesondere der Schützenverein Berge-Weetfeld-Freiske und sein CDU-Vorsitzender haben damit einen weiteren Schritt in die falsche Richtung getan.