Von „Problemhäusern“ und „Klaukids“ Antiziganismus in Duisburg

Infoveranstaltung mit einem Referenten der IgDZ

23.04.2014 | 19:30 Uhr | Baracke | Münster

Seit nunmehr fast zwei Jahren breitet sich in Duisburg mehr und mehr eine antiziganistische Stimmung – bis hin zu Übergriffen – aus. In der Presse bestimmen Schlagzeilen über “Problemhäuser” und “Klaukids” sowie Panikmache vor vermeintlichen “Zuwandererströmen” das Bild. Dadurch fühlen sich Rassist*innen aller Couleuer ermutigt, ihrem Hass in sozialen Netzwerken freien Lauf zu lassen. Auf der Straße formieren sich sogenannte “Bürgerproteste” die in’s gleiche Horn stoßen. Auch an den Urnen der letzten Wahl hat sich diese Stimmung deutlich wiedergespiegelt. Dabei kommen die Stichwortgeber antiziganistischer und rassistischer Hetze nicht aus der radikalen Rechten, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. Von Polizeisprechern bis hin zum Oberbürgermeister bricht sich ein xenophober Furor Bahn.

Bei der Veranstaltung wird es darum gehen, die hinter diesen Ereignissen stehenden Ressentiments aufzuzeigen und mögliche Reaktionen zu diskutieren. Des Weiteren soll über eine antifaschistische Demonstration am 30.04. in Duisburg informiert werden, die sich gegen den Antiziganismus und Rassismus vor Ort richtet.

Die Initiative gegen Duisburger Zustände (IgDZ) ist ein ideologiekritisches Bündnis mehrerer Gruppen und Einzelpersonen aus der Region. Ihr Ziel ist es, den grassierenden Antiziganismus in Duisburg zu enttarnen und in die Defensive zu stellen.

»Duisburg, mon Amour«?! Gegen die rassistischen und antiziganistischen Zustände!

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Wallraff, Schimanski, Sauerland. “Und nun die Zuwanderung von Ausgegrenzten aus Bulgarien und Rumänien” wehklagt es in einem aktuellen Artikel in der ZEIT¹. Die Autorin setzt all dem ein lapidares “Na und!” entgegen und fordert bedingungslose Liebe zu dem Ort mit dem “goldenen Herz” – “Duisburg, mon Amour”. Weiterlesen

„Fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen“ – Brandstiftung in Hamm-Herringen

Am 13.4.14 um 03:22 Uhr ereignete sich ein höchstwahrscheinlich rassistisch motivierter Brandanschlag auf das Haus an der Waldenburger Straße 3. Vorangegangen waren dem Anschlag massive Hetze seitens anderer Anwohner*innen und lokal organisierter Nazis. Grund für die Hetze war die Herkunft, der neu eingezogenen Besucher*innen (wir berichteten). Zu der Entwicklung in diese Richtung und ihrem vorläufigen Höhepunkt hat NRW Rechtsaußen einen Artikel verfasst. Weiterlesen

Kämpa Showan – Gemeint sind wir alle

KämpaSolidarität mit allen Opfern rechter Gewalt.

In der Nacht vom 8. März 2014 überfielen Neonazis in Malmö/ Schweden gezielt eine Gruppe von Antifaschist_innen, die nach einer feministischen Demonstration auf dem Weg nach Hause waren. Dabei gingen Sie mit Messern gegen die Gruppe vor und verletzten die Demonstrierenden und den Aktivisten Showan Shattak so schwer, dass er ins künstliche Koma versetzt werden musste. Mittlerweile ist er aus dem Koma wieder erwacht und auf dem Weg der Besserung.

Mit unserer Soliaktion wollen wir unser Mitgefühl und unsere Verbundenheit mit den Attackierten und unsere besten Wünsche für Showan nach Malmö schicken. Immer wieder kommt es zu Angriffen von Neonazis auf Flüchtlinge und Fremde, Andersdenkende und Andershandelnde. Wir erklären uns solidarisch mit allen Opfern von rechter Gewalt – überall und uneingeschränkt. Kämpa Showan bleibt für uns alle eine Aufforderung : Wir bleiben solidarisch – und wir kämpfen weiter: gegen Faschismus, Sexismus und alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Aus Hamm nach Malmö ein starkes “Kämpa Showan”. Ihr mahnt uns: Antifaschismus bleibt immer Selbstverteidigung!

15.3. Emsdetten – Solidaritätsdemo

Das Of­fe­ne An­ti­ras­sis­ti­sche Tref­fen [OAT] und die Blei­be­rechts­grup­pe aus Ems­det­ten organisieren am 15.​03.​2014 eine So­li­da­ri­täts­de­mons­tra­ti­on in Ems­det­ten. Die Demo star­tet um 15:00 Uhr am Bahn­hof und wird am Wohn­block an der Tau­ben­stra­ße mit einer Kund­ge­bung, vega­nem Es­sens-​ und Ge­trän­ke­stand und Musik enden. Die Route wird vor­her noch be­kannt ge­ge­ben. Die Or­ga­ni­sa­tor*in­nen hof­fen auf eine brei­te, spek­tren­über­grei­fen­de und krea­ti­ve De­mons­tra­ti­on und wün­schen sich, dass sich so­wohl Bür­ger*in­nen und Schü­ler*innen, als auch An­ti­ra-,​ An­ti­fa­grup­pen, Blei­be­rechts­grup­pen, au­to­no­me Struk­tu­ren, Frei­raum-​, Tier­rechts-​ und Rech­t­auf­Stadt-​Grup­pen, Ge­werk­schaf­ten und Par­tei­en an der De­mons­tra­ti­on be­tei­li­gen. Weiterlesen

Versuch einer Standortbestimmung zur aktuellen Situation in Herringen

Die Häuser* an der Waldenburgerstr. in Hamm-Herringen sind seit Wochen in einer beispielhaften Diskussion: In ihr werden sowohl die Alltäglichkeit von deutschen Zuständen offengelegt als auch einmal mehr die Folgen verfehlter staatlicher Politik und kapitalistischer Herrschaft zu Tage gefördert. Herringen ist ein vom Zuzug von Arbeitenden geprägter Stadtteil im Ruhrgebiet, 2010 wurde die letzte Zeche Hamms, das Bergwerk Ost, stillgelegt. Vor einigen Wochen kam es zu einer Diskussion um ein angeblich geplantes Übergangsheim für Flüchtlinge in den Häusern der Waldenburgerstraße. Kurz nachdem dieses Gerücht in Herringen kursierte, organisierten sich „besorgte Bürger“ und ergingen sich in rassistischer Hetze um einen „deutschen Mob“ zu organisieren. Weiterlesen

27. Januar – Tag der Befreiung von Auschwitz

Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.

(Text am Denkmal im Vernichtungslager Birkenau)

Auschwitz – Synonym für den Massenmord der Nazis an den europäischen Juden, Synonym einer Unmenschlichkeit, wie sie größer nicht sein kann.

Das 1940 errichte Konzentrationslager war Zentrum der NS-Vernichtungspolitik, bis zur Befreiung am 27. Januar 1945 wurden dort über 1,5 Millionen Menschen ermordet – durch Arbeit, Hunger, Menschenversuche und vor allem durch das Giftgas Zyklon B.

Seit Juni 1942 Jüdinnen und Juden aus ganz Europa nach Auschwitz deportiert, wo sie sofort „selektiert“ wurden, das heißt, entweder direkt vergast wurden oder sich unter menschenunwürdigen Bedingungen meist zu Tode arbeiteten. Kinder und ältere Menschen, die noch nicht oder nicht mehr arbeiten konnten, wurden noch am Tag ihrer Ankunft in den als Duschräume getarnten Gaskammern ermordet. Die Häftlinge selbst mussten die Leichen in den Krematorien oder auf freier Fläche verbrennen.

Die Zahl der Transporte nach Auschwitz steigerte sich im Laufe der Jahre, bis im Jahr 1944 mit 600.000 Menschen, von denen 500.000 direkt vergast wurden, der Höhepunkt erreicht wurde.

Die Unterkunft in den feuchten und überfüllten Baracken der „zum Leben verurteilten“ führte zu Krankheiten und Epidemien. Wassermangel und die mehr als dürftigen Essensrationen trugen weiterhin dazu bei, dass das „Leben“ in Auschwitz zur tödlichen Qual wurde.

1943 wurde mit vier weiteren Gaskammern der Massenmord an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Polinnen und Polen und anderen Kriegsgefangenen nahezu „industriell“ durchgeführt.

Ab Oktober 1944  begannen die Nazis, das Lager schrittweise zu zerstören, im Januar des Folgejahres trieb man 58.000 Häftlinge aus dem Lager. Die meisten von ihnen starben bei den sogenannten Todesmärschen.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Sie fand in dem evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vor.

Im Gedenken an die Opfer der von den Nazis bis ins letzte geplanten und routinemäßig durchgeführten Massenvernichtung, die an Perversion nicht zu übertreffen ist.

Wir werden Euch nicht vergessen!

Bürger hetzen auch in Hamm gegen Asylsuchende – erfolgreiche Kundgebung am Tag der Menschenrechte

+++erfolgreiche Kundgebung mit über 60 Menschen am 10.12.2013+++

Nachdem in diesem Jahr bereits in Hellersdorf, Duisburg, Schneeberg und vielen anderen Städten von Anwohnern gegen geplante bzw. bereits eingerichtete Unterkünfte für Asylsuchende Stimmung gemacht wurde, scheint sich diese traurige Entwicklung auch in Hamm fortzuführen. Anlass hierfür war das Gerücht über eine geplante Behausung in der Waldenburgerstraße im Stadtteil Herringen. In der Filiale des Juwelierbetriebes Liebehenschel in Herringen lag alsbald ein Schreiben an den Oberbürgermeister nebst Unterschriftenliste aus. Weiterlesen

Antifa supports Flora – am 21.Dez. auf nach Hamburg!

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Selbstorganisierung statt Repression!
Refugee-Bleiberecht, Esso-Häuser & Rote Flora durchsetzen!

Mit einer bundesweiten und internationalen Demonstration am 21. Dezember in Hamburg wollen wir deutlich machen, dass mit massivem Widerstand zu rechnen ist, sollte versucht werden, die Rote Flora zu räumen. Inhaltliche Schwerpunkte sind die aktuellen Kämpfe um den Erhalt der Esso-Häuser, das Bleiberecht der Flüchtlinge und die radikale Kritik an Repression und Gefahrengebieten. Im Oktober diesen Jahres hat die seit 24 Jahren besetzte Rote Flora eine Kampagne zu ihrer Verteidigung ausgerufen. Der formale Privateigentümer Kretschmer und Investor Gert Baer wollen den besetzten Status des ehemals städtischen Gebäudes beenden und eine Klage gegen den aktuellen Bebauungsplan einreichen. Sie haben angekündigt, aus der Flora ein sechsstöckiges Gebäude mit Konzerthalle für 2500 Besucher_innen, integriertem Stadtteilzentrum, Verkaufsflächen und Büroräumen nebst Kita und dreistöckiger Tiefgarage zu errichten. Zur Umsetzung wird die Gründung einer Aktiengesellschaft mit internationalen Investoren angestrebt. Weiterlesen