Am 6. Oktober 2012 wollen “freie Kräfte” aus der Region erneut aufmarschieren.

+++News+++ Wird es ein Verbot, wie am 1.September in Dortmund, geben? +++ Demonstration angemeldet +++ Bündnisseite online: http://www.okt6.noblogs.org +++ erstes Mobimaterial eingetroffen +++News+++

Für den 06. Oktober kündigt die Kameradschaft Hamm (KSH) einen Aufmarsch unter dem Motto „Für ein Europa der Vaterländer statt EU-Globalisierungswahn!“ an. Nachdem Nazis aus Hamm und Umgebung bereits 2010 und 2011 durch den Hammer Westen bzw. den Stadtteil Heessen marschieren durften, um gegen den angeblich drohenden “Volkstod” zu demonstrieren, versucht die hiesige Naziszene, auch dieses Jahr eine Demonstration im Oktober als jährliches rechtes Event zu etablieren.

Trotz eines Themenwechsels bleibt der Aufruf der Nazis gespickt mit antisemitischer, rassistischer, stumpf populistischer Hetze. Er beginnt mit einem Zitat Thilo Sarrazins, der in seinem neu erschienenen Buch die Schuld der Deutschen bzgl. des 2ten Weltkrieges sowie der Shoa relativiert.

Organisiert wird die Demonstration von der KSH, die sich aufgrund der jahrelangen Ignoranz der Stadt und Polizei sowie des Großteils der Öffentlichkeit zu einer handlungsfähigen und gut vernetzten rechten Struktur entwickelt hat.

Wir werden den Aufmarsch der rechten Szene auch dieses Jahr nicht unkommentiert lassen. Kommt am 6.Oktober nach Hamm und beteiligt euch an den Gegenaktionen!
Achtet auf Ankündigungen!

Keine Ruhe für Hoyerswerda! Gegen rassistische Zustände!

Demo: 22. Sept. 2012 | Hoyerswerda
14.00 Uhr | Bahnhofsvorplatz

Video-Kundgebungen: 17. Sept. 2012 | überregional

„Wir haben in der Welt Millionen von potentiellen Asylbewerbern und mit denen können wir so, wie wir es gegenwärtig machen, nicht fertig werden.“ (Edmund Stoiber, CSU im ARD Brennpunkt, September 1991)

 

Im September 1991 griffen Neonazis unter Mithilfe und Applaus vieler Bürger_innen zwei Wohnheime von Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchenden im ostsächsischen Hoyerswerda an. Mehrere hundert Menschen belagerten die Unterkünfte fünf Tage lang, bis schließlich alle Heimbewohner_innen aus der Stadt gebracht wurden. Nationale und internationale Medien berichteten über die Geschehnisse. Die „Evakuierung“ aller Bewohner_innen der Heime wurde nicht nur in Hoyerswerda selbst von vielen als „Erfolg“ gewertet. Die Angriffe bildeten damit den Startschuss für eine jahrelang anhaltende Welle der rassistischen Gewalt im wiedervereinigten Deutschland, die neben hunderten Verletzten zahlreiche Todesopfer forderte.
Anlässlich des zwanzigsten Jahrentages gründete sich im Jahr 2011 die Initiative Pogrom91, um sich für eine kritische Aufarbeitung der Pogrome einzusetzen. Auch 20 Jahre nach dem rassistischen Pogrom schienen nur die Wenigsten in Hoyerswerda bereit zu sein, sich offensiv mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Auf kritische Berichterstattung und Interventionen reagiert die Stadtpolitik seit jeher vor allem mit medialer Hetze und Geschichtsverdrehung. Ihren Höhepunkt fand diese Art der „Vergangenheitsbewältigung“ während eines Besuches ehemaliger Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchender im vergangenen Herbst. Bei der Besichtigung eines der damaligen Wohnheime kam es wiederholt zu rassistischen Pöbeleien und schließlich zu einem Übergriff durch Nazis und Anwohner_innen, obwohl der amtierende Bürgermeister Stefan Skora auf Anfrage im Vorfeld keine Bedenken hinsichtlich eines Besuches geäußert hatte. Im Nachgang wurde dieser Angriff von lokalen Medien und dem Oberbürgermeister wahlweise verharmlost oder gänzlich in Frage gestellt.

Auf einer Demonstration von antifaschistischen Initiativen, die sich unter anderem für ein dauerhaften Denkmal zur Erinnerung an das Pogrom von 1991 eingesetzt hatten, reagierte die Stadt mit einem massiven Polizeiaufgebot und der in Sachsen üblichen Warnung vor „gewaltbereiten Extremisten von außerhalb“. Als überaus gewalttätig zeigten sich am 20ten Jahrestag der Anschläge jedoch wiederum nur örtliche Neonazis, die unter den Augen der Polizei stundenlang in Gruppen durch die Stadt patroulierten, Autos von Demonstrationsteilnehmer_innen beschädigten und schließlich eine Schweigeminute für die Mordopfer rassistischer und rechter Gewalt mit Parolen und Drohungen störten. Zeitgleich „gedachten“ Vertreter_innen der Stadt ausgerechnet zusammen mit dem „Bund der Vertriebenen“ beim eigens ausgerufenen „Tag der Heimat“ der „extremistischen Ausschreitungen“ von Hoyerswerda.
Wie schon 1991 stellte die Polizei unter Beweis, dass sie sehr wohl in der Lage ist zu handeln, so lange es gegen Antifaschist_innen geht. So müssen sich demnächst Teilnehmer_innen der Demonstration vor Gericht verantworten. Sie hatten sich die Hand vors Gesicht gehalten, um von den Neonazis, die die Demo umlagerten, nicht fotografiert zu werden. Der Vorwurf durch die Behörden: „Vermummung“.

Auch nach dem Abklingen der medialen Aufmerksam hat sich nichts am offen zur Schau gestellten Geschichtsrevisionismus seitens der Stadt, ihrer Initiativen und vieler Bürger_innen geändert. Die Forderungen für ein dauerhaftes Denkmal für die Betroffenen des Pogroms steht nach wie vor im Raum.

Die gesteigerte Aufmerksamkeit, die dem 20. Jahrestag des rassistischen Pogroms in Rostock – Lichtenhagen zu teil wird, darf nicht allein an “runde Jahrestage” gebunden sein, wenn wir es mit der Auseinandersetzung mit der Geschichte ernst meinen. Darum rufen die Initiative Pogrom91 und die Kampagne „Rassismus tötet!“ für den 22. September zu einer Gedenk-Demonstration in Hoyerswerda auf. Außerdem sollen am 17. September in verschiedenen Städten Videokundgebungen und öffentliche Filmvorführungen stattfinden, um die Geschichte des Pogroms, als auch die heutigen Zustände in Hoyerswerda zu thematisieren.

Lasst uns auch dieses Jahr gemeinsam nach Hoyerswerda fahren, um der örtlichen Verdrängungskultur auf die Füße zu treten und der Forderung nach einem Denkmal für die Betroffenen von 1991, sowie deren Entschädigung Nachdruck zu verleihen!

Für ein Denkmal und die Entschädigung der Betroffenen des Pogroms von 1991!
Für die Einstellung der Verfahren gegen die betroffenen Antifaschist_innen!

Antifaschistische Demo: 22. Sept. 2012 | Hoyerswerda
14.00 Uhr | Bahnhofsvorplatz

 

BE PART OF IT: Naziaufmarsch sabotieren, blockieren, verhindern!

Am 24. August fand in Hamm, eine Info-Veranstaltung zu den Protesten gegen den Naziaufmarsch in Dortmund am 1. September statt.

 

Informationen zu dem Konzept von Alerta! findet ihr auf: alerta.noblogs.org

 

 

Naziaufmarsch am Samstag ist verboten +++ Wir mobilisieren für Samstag auf einen angemeldeten Startpunkt einer Demonstration: 11:30 Uhr Platz von Amiens (Nähe Dortmund HBF am RWE Tower) +++ Falls es Naziaufmärsche in der Umgebung von Dortmund gibt, werden wir dorthin mobilisieren +++ Der Treffpunkt “U-Bahn Karl-Liebknechtstrasse” und die koordinierte Zuganreise sind nicht mehr nötig +++ Je nach Verlauf des Tages, werden wir am späten Nachmittag in Dortmund weiteres machen +++ EA und Infostrukur sind natürlich weiter in Betrieb +++

 


 

Nazirock? Nazis wegrocken!

Am Vorabend des diesjährigen Antikriegstags beabsichtigten Neonazis, im Dortmunder Stadtteil Lütgendortmund ein Open-Air-Konzert zu veranstalten. Das Konzert sollte auf dem zentral im Ort gelegenen Heinrich-Sondermann-Platz stattfinden. Am 27. August  hat die Polizei Dortmund das Vorabendkonzert und den Aufmarsch der Neonazis am Samstag verboten. Es bleibt abzuwarten, ob das Verbot Bestand haben wird. Aktuell haben die Anmelder der beiden Neonazi-Veranstaltungen beim Oberverwaltungsgericht Münster (also nun 2. Instanz) Klage gegen das Verbot eingelegt.

Uns reicht es nicht, die Nazis lediglich aus der Innenstadt zu verdrängen: Wir haben keinen Bock auf Nazis – egal ob in der Dortmunder-Innenstadt, in Vororten oder sonstwo –, deswegen werden wir am 31. August vom S-Bahnhof Langendreer in das Zentrum von Lütgendortmund ziehen und das Konzert des „Nationalen Widerstands“ zu einem Desaster machen.
So werden wir auch und trotz des aktuellen Konzert-Verbotes durch die Dortmunder Polizei an unseren Plänen der Demonstration gegen das Rechtsrock Konzert festhalten, Grund dafür gibt es allemal!

Warum Lütgendortmund?

Dass die Nazis ihr Konzert in Lütgendortmund abhalten wollten, ist kein Zufall: Der Stadtteil ist seit etwa zwei Jahren im Fokus der Rechten. Den Aufhänger dafür bot die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft im April 2011 in diesem Stadtteil. Im letzten Jahr veranstalteten sie einen Aufmarsch mit 150 Teilnehmer_Innen gegen das Flüchtlingsheim, der von Teilen der Lütgendortmunder Einwohnerschaft begrüßt wurde. Die Nazis bemerkten diesen fruchtbaren Nährboden und fielen seitdem immer wieder durch rassistische Agitationen im Stadtteil auf. Sie bedienten sich dabei einer Bandbreite an Maßnahmen, die von Sprühereien bis zur Störung von städtischen Veranstaltungen reichte. Das geplante Konzert sollte dazu dienen, den Anspruch der Nazis, Lütgendortmund zu „ihrem“ Stadtteil zu machen, zu verstärken. Zudem wollten die Dortmunder Nazi-Kader dadurch versuchen, ein eher an Rechtsrock interessiertes Klientel zu ihrem Aufmarsch zu locken, um so der stetig sinkenden Teilnehmerzahl entgegenzuwirken.

Mit der Demonstration will das Alerta!-Bündnis an die wirksame Antifa-Arbeit in Bochum Langendreer anschließen: Die Initiative „Langendreer gegen Nazis“ demonstrierte im letzten Herbst mit über 1.000 Teilnehmer_Innen durch den Stadtteil, in dem eine Nazi-Clique ihr Unwesen trieb. Mit der Demonstration und begleitender Aufklärungsarbeit wurden die Aktivitäten der Nazis merklich behindert. Die Demonstration von Bochum Langendreer nach Lütgendortmund hat nicht zuletzt auch das Ziel, auf die engen Kontakte zwischen Neonazis aus beiden Stadtteilen aufmerksam zu machen, denn der Kampf gegen Neonazis kann nie die alleinige Aufgabe einer Stadt sein.

In diesem Sinne – auf die Straße und das Nazi-Konzert sabotieren, blockieren, verhindern!

Love Music – Hate Fascism
Nazi-Konzert verhindern!

Freitag 31. August 2012 | Bahnhof Langendreer | 16:30 Uhr

Vermieter hat Hammer Neonazis gekündigt.

Der Vermieter der ehemaligen Gaststätte, welche die Neonazi-Szene an der Werler Straße in Hamm angemietet hat, reagiert schnell: Wenige Tage nachdem er über seine braune Mieter informiert wurde, ließ er über seinen Anwalt verlautbaren, er habe den Mietvertrag fristlos gekündigt. Der Mieter des Neonazi-Treffs, Sascha Krolzig, hat die Räume als Privatwohnung gemietet. Die Antifaschistische Aktion  Hamm und die Antifa UNited belegten aber am vergangenen Wochenende, dass die Räume für Schulungsveranstaltungen der NPD genutzt wurden.

Nazi-Aktivitäten unterbinden                                                                                                    In einer Pressemitteilung hatten wir zudem gefordert, dass die Stadtverwaltung alles daran setzen müsste, den Vermieter zu unterstützen und die Nutzung des Ladens zu unterbinden. Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann, der in der Vergangenheit nicht unbedingt für konsequentes Handeln gegen Rechts bekannt war, kündigte an, den Vermieter mit juristischem Rat zur Seite zu stehen. Gleichzeitig teilte er mit, er setze auf Polizei und Innenministerium und hoffe auf ein NPD-Verbot. Doch das Delegieren des Problems an „übergeordnete“ Stellen wird ebenso wenig schnelle Erfolge nach sich ziehen, wie das Warten auf ein NPD-Verbot, von dem die „Kameradschaft Hamm“ eh nur am Rande betroffen sein wird.

Eigenes Handeln ist gefordert                                                                                             Gefordert ist vielmehr eigenes Handeln. Antifaschist_innen haben deswegen damit begonnen, die Anwohnerschaft an der Werler Straße über ihre braunen Nachbarn zu informieren. Es wurden zahlreiche Flugblätter verteilt. Antifas werden weiter gegen den Neonazi-Treff vorgehen. Die Neonazis haben angekündigt, gegen die Kündigung Rechtsmittel einzulegen. Wie lange es also noch dauert, bis die Neonazis die Werler Straße verlassen haben, ist also noch nicht abzusehen.


PM: Nazis haben ehemalige Gaststätte an der Werler Straße in Hamm angemietet

Am Samstag, den 11. August 2012, trafen sich die neonazistische NPD und die „Kameradschaft Hamm“ zu einer Schulungsveranstaltung in Hamm. Als Veranstaltungsraum nutzten die Neonazis eine seit einigen Wochen vom Hammer Neonazi Sascha Krolzig angemietete ehemalige Gaststätte an der Werler Straße 82. An der Veranstaltung nahmen 50 Personen teil. Unter ihnen befand sich auch Ursula Haverbeck-Wetzel. Die verurteilte Holocaustleugnerin ist die ehemalige Vorsitzende des verbotenen Neonazi-Vereins „Collegium Humanum“ in Vlotho.

Nazis haben ehemalige Gaststätte angemietet
Die ehemalige Gaststätte an der Werler Straße wird seit einigen Wochen von den Neonazis genutzt. So treffen sich größere Gruppen Neonazis an Freitagen zu Saufgelagen in den Räumlichkeiten. Auch weitere Schulungsveranstaltungen hat es dort bereits gegeben. Die „Kameradschaft Hamm“ möchte sich durch die Anmietung einen Stützpunkt in der Stadt schaffen, von dem aus sie ihre Aktivitäten planen kann. Der Ort dient ihnen auch als Rückzugsort und „sicherer“ Veranstaltungsraum. Die 2003 gegründete „Kameradschaft Hamm“ ist für zahlreiche Gewalttaten in Hamm verantwortlich. Vor allem vermeintliche politische GegnerInnen und deren Räumlichkeiten wie Parteibüros wurden in den vergangenen Jahren attackiert. Zahlreiche Kameradschaftsmitglieder sind wegen einschlägiger Delikte vorbestraft. Immer wieder wurde Hamm auch zum Schauplatz neonazistischer Demonstrationen. Die nächste ist für den 6. Oktober 2012 angemeldet.

Mietvertrag kündigen – Nazis vor die Tür setzen
Die Antifa-Gruppen fordern den Vermieter auf, den Mietvertrag mit den Neonazis umgehend zu kündigen. Den Neonazis müssen ihre Räumlichkeiten genommen werden, so soll verhindert werden, dass sie vermehrt Aktivitäten und Gewalttaten in Hamm begehen. Der Vermieter braucht dabei die Unterstützung von der Stadt und aus der Politik. Die Stadtverwaltung ist gefordert, ihm die notwendige Beratung zu kommen zu lassen, wie er das Mietverhältnis schnellst möglich beenden kann. Die Stadt selbst muss alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Nutzung der Räume durch die Neonazis zu verhindern. Auch die Stadtgesellschaft ist gefordert, sich gegen den Neonaziladen zu engagieren. Die Nachbarschaft des braunen Ladens darf nicht alleine gelassen werden. Antifaschistische Gruppen werden auch zukünftig gegen die Räume protestieren.

Veranstaltungen der NPD Unna/Hamm
Die NPD Unna/Hamm veranstaltet seit vielen Jahren monatliche Schulungsveranstaltungen, die maßgeblich von ihrem Kreisverbandsvorsitzenden Hans Jochen Voß aus Unna organisiert werden. Bei diesen Veranstaltungen referieren regelmäßig bekannte Szenegrößen. In den letzten Jahren traten u.a. der Jürgen Rieger, Andreas Molau, Jürgen Gansel, Udo Voigt, Holger Apfel, Frank Rennicke oder Rigolf Hennig auf. Zu den Veranstaltungen reisen NPD-Mitglieder aus ganz Westfalen an. Bis 2009 fanden die Veranstaltungen in wechselnden Gaststätten im Kreis Unna statt, doch das Engagement von AntifaschistInnen führte dazu, dass immer mehr Gastwirte nicht an die NPD vermieten wollten. Mehrere Male wurde die NPD noch am Veranstaltungstag vor die Tür gesetzt. Hans Jochen Voß zog sich daraufhin nach Dortmund zurück. Seit Oktober 2009 fanden die Veranstaltungen im Neonazi-Zentrum in der Rheinischen Straße in Dortmund-Dorstfeld statt. Nun versucht die NPD offenbar in Hamm Fuß zu fassen. Die NPD Unna/Hamm und ihr Vorsitzender Hans Jochen Voß gelten als Fürsprecher und Sponsoren der parteifrei organisierten und gewalttätigen Neonazi-Szene. So werden sowohl zur „Kameradschaft Hamm“ als auch zum „Nationalen Widerstand Unna“ und dem „Nationalen Widerstand Dortmund“ enge Beziehungen unterhalten. Mehrfach hat Voß die Gruppen auch finanziell unterstützt. Es ist zu vermuten, dass er auch die Anmietung des Neonazi-Ladens an der Werler Straße mit Geldbeträgen sponsert.

Informationen zu Ursula Haverbeck-Wetzel
Die 84 Jahre alte Ursula Haverbeck-Wetzel war lange Jahre Vorsitzende des „Collegium Humanums“, eines neonazistischen Studienwerks in Vlotho. Sie war die Frau des mittlerweile verstorbenen Gründers des „Collegium Humanums“, Werner Georg Haverbeck. Dieser war schon 1929 Mitglied der Reichsleitung der NSDAP-Studentenschaft. 1933 berief ihn der „Hitlerstellvertreter’‘ Rudolf Hess zum Leiter der „Reichsmittelstelle für Volkstumsarbeit’‘, einer Großorganisation des NS-Regimes, die u.a. an der Organisation der Nürnberger Parteitage maßgeblich beteiligt war. Seit den 1980er Jahren fanden auf dem Anwesen in Vlotho regelmäßig neonazistische Versammlungen statt. 1984 traf sich dort beispielsweise das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers’‘. Am 7. Mai 2008 wurde das „Collegium Humanum“ einschließlich des angeschlossenen Vereins „Bauernhilfe e. V.“ durch den Bundesminister des Innern verboten. Das Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Haverbeck-Wetzel blieb allerdings weiterhin politisch aktiv. In den vergangenen Jahren wurde sie mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt. 2009 wurde sie verurteilt, weil sie die Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knoblauch beleidigte, und ihr gedroht hatte: „Machen Sie so weiter wie bisher, dann könnte sich ein neues Pogrom ereignen, das entsetzlich würde.“ Von 2003 bis zum Verbot im Jahr 2008 war Haverbeck-Wetzel zudem stellvertretende Vorsitzende des „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV), eines Zusammenschluss von Holocaustleugnern aus dem In- und Ausland. Zuletzt referierte Ursula Haverbeck-Wetzel im November 2010 beim NPD Kreisverband Unna/Hamm. Die NPD Unna/Hamm ehrt die Holocaustleugnerin als „große alte Dame des deutschen nationalen Widerstands“. Die Veranstalter äußerten sich 2010 in einem Bericht zuversichtlich, „Frau Haverbeck noch recht oft in unserem Kreis begrüßen können“. Dieses Treffen fand augenscheinlich am heutigen Samstag in Hamm statt. Bereits am vergangenen Samstag sprach Haverbeck-Wetzel auf einem Neonaziaufmarsch im niedersächsischen Bad Nenndorf. Haverbeck-Wetzel reiste mit Hans Jochen Voß an. Sascha Krolzig war Versammlungsleiter der Demonstration, an der 400 Neonazis teilnahmen.


Ursula Haverbeck-Wetzel (mitte) mit Sascha Krolzig (rechts) in Bad Nenndorf

Pressemitteilung der Antifaschistischen Aktion Hamm und Antifa UNited

+++ Update: 13.08.2012 +++
Medienecho:
WA-Online / Westfälischer AnzeigerNRW rechtsaußen / Ruhrbarone / Dokumentationsarchiv / Radio Lippewelle Hamm / Netz gegen Nazis
+++++++++++++++++++++

Für das Leben – ohne Rassismus, Antisemitismus und „KAL“!

Mehrere antifaschistische Gruppen aus Nordrhein-Westfalen rufen am 29. September 2012 zur Demo „Für das Leben – ohne Rassimus, Antisemitismus und „KAL“!“ in Erkelenz auf.

Als die Morde der Nazi-Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bekannt wurden, war die Erkenntnis, dass Neonazis über Jahre hinweg nahezu militärisch durchorganisierte Mordanschläge auf Migrant_innen verüben konnten, ein Schock für viele Menschen in unserer Gesellschaft. Für viele war es unvorstellbar, dass bald 70 Jahre nach dem Ende der Nazidiktatur eine Gruppe von Menschen aus rassistischen Gründen ganz gezielt andere Menschen tötete- und dies über einen Zeitraum von mehreren Jahren, ohne von der Polizei gefasst zu werden. Weiterlesen

Dortmund: Warum starb Ousman Sey?

call for demonstration

###ENGLISH VERSION BELOW###
Warum starb Ousman Sey? – Aufruf zur Demonstration am 20.07.2012, 18 Uhr Dortmund HBF-Nord

Am Morgen des 7. Juli 2012 starb der aus Gambia stammende Ousman Sey im Dortmunder Polizeigewahrsam. Zuvor hatte Sey zwei Mal vergebens einen Krankenwagen gerufen, weil er sich schlecht gefühlt hatte. Nach dem ersten Eintreffen diagnostizierten die Rettungskräfte ein Herzrasen und attestierten ihm, noch kein Fall für das Krankenhaus zu sein. Als Sey eine halbe Stunde später erneut einen Krankenwagen rief, litt er Angaben seines Bruders zufolge bereits unter Krampfanfällen. Außerdem begann er angeblich, in seiner Wohnung zu „randalieren“, weshalb Einsatzkräfte der Polizei gleichzeitig mit den Rettungskräften eintrafen. Diese attestierten Sey erneut, nicht ins Krankenhaus zu müssen – eine Untersuchung durch den Polizeiarzt im Gewahrsam reiche aus. Dies geschah, obwohl eine im selben Haus wohnende Krankenschwester den Einsatzkräften klarzumachen versuchte, dass Ousman Sey dringend ins Krankenhaus gebracht werden müsse.

In Polizeigewahrsam angekommen, brach Ousman Sey jedoch sofort zusammen und starb laut Angaben der Behörden kurze Zeit später im Krankenhaus an einem Atemstillstand. Angehörige und Freund_innen des Toten äußerten in der Lokalpresse den Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung durch die Rettungssanitäter_innen und Polizist_innen aus rassistischen Motiven. Die Leiter von Polizei und Feuerwehr, Norbert Wesseler und Dirk Aschenbrenner, wiesen dies erwartungsgemäß direkt zurück – ohne eine vorherige eingehende Prüfung der Ereignisse. Rassismus, so die Chefs von Feuerwehr und Polizei, habe in ihren Behörden keinen Platz und beeinflusse keineswegs die Handlungen der Einsatzkräfte. Weiterlesen

Den Naziaufmarsch am 1. September 2012 in Dortmund sabotieren, blockieren, verhindern!

Gegen den Naziaufmarsch am 1. September 2012 in Dortmund

Am 1. September 2012 wollen Hunderte Neonazis aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern in Dortmund aufmarschieren.
Anlass ist der von den Dortmunder Neonazis etablierte sogenannte „Nationale Antikriegstag“. Die Dortmunder Neonazis ignorieren den historischen Bezugspunkt dieses Gedenktages und versuchen ihn für ihre geschichtsrevisionistische und rassistische Propaganda öffentlichkeitswirksam zu nutzen, indem sie beispielsweise meinen, “ein Zeichen gegen imperialistische Kriegstreiberei und Aggressionskriege” setzen zu wollen.
Seit Ende der fünfziger Jahre wird in Deutschland am 1. September traditionell der “Antikriegstag” oder “Weltfriedenstag” begangen, um an den Beginn des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. Am 1. September 1939 griff die deutsche Wehrmacht Polen an und startete mit diesem Septemberfeldzug einen Vernichtungskrieg, der über 50 Millionen Menschen das Leben kostete. Weiterlesen