9. Februar – Pien Kabache: Solidarität mit Afrin!

Im Februar findet die Pien Kabache unter dem Motto „Solidarität mit Afrin“ statt. Unter dem zynischen Namen „Operation Olivenzweig“ wird das Kanton Afrin im Nordwesten Syriens seit Tagen durch die türkische Armee angegriffen. Das Ziel der Türkei: Die vorhandene basisdemokratische Selbstverwaltung zerstören und die mehrheitlich kurdische Bevölkerung vertreiben (Hintergrund: Nav Dem e.V.). Zur aktuellen Lage werden wir zu Beginn einen Kurzvortrag mit kurzer Diskussion hören (kurz nach 20:00 Uhr – kurz nach 21:00 Uhr).

Dazu gibt es Musik nach eurem Geschmack, Humus mit Fladenbrot und kalte Getränke zu guten Preisen.

20 Uhr / Eintritt frei / Die Gewinne werden für antifaschistische Zwecke und an Unterstützter der Selbstverwaltung in Syrien gespendet!

Der Abend wird von der Antifaschistische Linke Münster, der Antifaschistische Aktion Hamm und der Au­to­no­men An­ti­fa Rhei­ne ver­an­stal­tet.

P.S.: wer Facebook nutzt, kann auch hier klicken

Hinweis:
Mitglieder extrem rechter Parteien oder Organisationen, sowie Personen, die der rechten Szene angehören oder mit ihr sympathisieren oder in der Vergangenheit durch rassistische Wortbeiträge aufgefallen sind und Veranstaltungen gestört haben, sind von der Teilnahme an den Veranstaltungen ausgeschlossen. Die Veranstalter*innen behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

Nazis tanzen Stadt auf der Nase herum

In Hamm feierten vergangenen Samstag über hundert Neonazis ungestört im Vereinsheim des Schützenvereins Hamm-Süden. Hamm bleibt damit Nazi-Partyhochburg Nordrhein-Westfalens.

Ausgerechnet am offiziellen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus stieg in Hamm eine Neonazi-Feier mit über hundert Gästen. Es ist das zwölfte Neonazi-Konzert, das innerhalb der vergangenen zwei Jahre in Hamm stattfand. In keiner anderen Stadt Nordrhein-Westfalens veranstalten Neonazis so viele Konzerte. Die rechte Szene kann vor Ort problemlos Konzerte, Vorträge oder Schulungen organisieren – und die Stadt schaut tatenlos zu.

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Eine verfestigte Szene Neonazismus in Hamm – ein aktueller Überblick

Hamm galt viele Jahre als Neonazi-Hochburg. Diesen Ruf begründete die 2003 gebildete „Kameradschaft Hamm“ (KSH) mit einer umfangreichen Demonstrationspolitik und zahlreichen Gewaltaten. Zeitweise verübten die Neonazis regelrechte Anschlagsserien, bei denen vor allem Parteibüros beschädigt wurden 1. Nach dem Verbot der KSH im August 2012 schlossen sich deren Mitglieder der Partei „Die Rechte“ (DR) an, die ihnen ein Dach bot, um die Aktivitäten fortzusetzen. Der aktuelle NRW-Verfassungsschutzbericht bezeichnet den DR-Kreisverband Hamm nun als „deutlich weniger aktiv”.

Der Inlandsgeheimdienst begründet seine Einschätzung damit, dass DR am 3. Oktober 2016 keine Demonstration durchgeführt hat. In den Vorjahren waren bis zu 300 Neonazis zum Einheitstag in Hamm aufmarschiert. Auch 2017 fiel der Aufmarsch aus. Der DR-Funktionär und vormalige KSH-Führer Sascha Krolzig zog auch sämtliche, bereits vorliegenden Anmeldungen für die kommenden sieben Jahre zurück. Daraufhin vermeldete der Westfälische Anzeiger: „Demo abgeblasen: Rechte Szene zieht sich aus Hamm zurück“ 2. Die Polizei Hamm sekundierte, es sei hinsichtlich rechter Gewalt „total ruhig“ geworden.

Tatsächlich sucht die Hammer Neonazi-Szene kaum noch die Öffentlichkeit. Website und Facebook-Auftritt von DR Hamm sind seit Monaten nicht mehr einsehbar. Der letzte, nicht öffentlich beworbene, Aufmarsch fand im Mai 2016 mit 50 Teilnehmenden anlässlich der Mobilisierung für den „Tag der deutschen Zukunft“ statt. Sitzungen des Stadtrats besucht der 2014 gewählte DR-Vertreter Dennis Möller zwar noch, Anträge oder Anfragen bringt er aber seit eineinhalb Jahren nicht mehr ein. Sein in die Bezirksvertretung Hamm-Herringen gewählter Bruder Jens Möller verhält sich ebenfalls zurückhaltend. „Total ruhig“ ist es deshalb trotzdem nicht.

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Gegen Rechtsrock und NS-Verherrlichung am Shoah-Gedenktag

Wir teilen hier den Aufruf des haekelclub590:

 

Am 27. Januar findet in Hamm zum wiederholten Mal ein Rechtsrockkonzert in den Räumlichkeiten der Neonazis im Kentroper Weg 18 statt. Der haekelclub590 ruft an diesem Tag zu 19 Uhr im Wendehammer des Kentroper Wegs zu einer Kundgebung gegen Neonazis, Menschenverachtung und NS-Verherrlichung am Shoah-Gedenktag auf.

Angekündigt ist für 20 Uhr ein “Balladenabend”, bei welchem die Bands „Sturmwehr“ und „Der Knappe“ auftreten. 1
Für „Sturmwehr“ ist dies der Auftakt einer Deutschlandtour, aber auch einige Konzerte im Ausland sollen folgen. So sind sie für den „Day of Honour“ angekündigt – einer neonazistischen Veranstaltung, welche die „Schlacht um Budapest“ im Jahre 1944 verklärt. Organisiert wird das Konzert in Budapest von dem seit 2000 in Deutschland verbotenen „Blood & Honour“ Netzwerk. 2 „Sturmwehr“ ist momentan eine der aktivsten Neonazi-Bands. Sie tritt einerseits als Liedermacher-Duo bestehend aus den beiden langjährigen Neonazis Jens Brucherseifer aus Gelsenkirchen und Martin Böhne aus Hamm auf. Sie spielt ebenso auch als vollständige Band mit Patrick Gerstenberger (ebenfalls aus Hamm) am Schlagzeug. Sturmwehr spielten in dieser Konstellation zum Beispiel beim „Rock für Identität“ am 29. Juni 2017 vor ca. 1000 Neonazis in Themar. Das Konzert erfuhr medial aufgrund diverser Straftaten, wie dem Zeigen des Hitlergrußes und seinem NS-verherrlichenden Charakter viel Aufmerksamkeit. 3

Allein im letzten Jahr fanden im Kentroper Weg 18 mindestens vier Rechtsrockkonzerte und zwei Vortragsveranstaltungen statt. Den Start machte ein Vortrag des NPD-Politikers Olaf Rose am 15. Januar. Am 16. April feierten die Neonazis eine „Ostarafeier“ 4, bei der Martin Böhne auftrat. Zwei Wochen später hielt Dieter Riefling einen Vortrag und die Bands „Reichstrunkenbold“ und „FreilichFrei“ traten auf. Im September fand ein Konzert mit Livemusik statt und am 21. Oktober traten die Bands „Blutlinie“ und wieder „Reichstrunkenbold“ auf. 5
Das von den Neonazis sogenannte „Zuchthaus“ dient der Vernetzung, Bespaßung, ideologischen Schulung und Einnahmequelle für eine über Hamm hinaus agierende Neonaziszene. Die Anzahl der in Hamm stattfindenden Veranstaltungen der letzten Jahre zeigt, dass es den Neonazis nirgends in NRW von der Stadt so leicht gemacht wird ungestört Konzerte zu veranstalten.

Dass die kommende Veranstaltung nun auch noch am internationalen Holocaust Gedenktag stattfindet soll, ist für uns eine Schande! Der 27.Januar ist der Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, ein Tag, an dem der Opfer der Shoah und ebenso dem jüdischen Widerstandskampf gedacht wird.
Wir wollen die nächste Neonazi-Feier in Hamm natürlich nicht ungestört lassen. Kommt am 27. Januar mit uns auf die Straße und lasst uns den Neonazis zeigen, was wir von ihnen und ihrer NS-Verherrlichung halten.

27. Januar 2018
Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise: 18.30 Bahnhof Hamm/Willy-Brandt-Platz Hamm (Westf.)
Kundgebung: 19 Uhr Wendehammer Kentroper Weg

Quellen:
1: 27.01.18 Konzert
2: B&H Hungary VK Post
3: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-07/themar-rechtsrock-konzert-thueringen-neonazis
4: https://www.lotta-magazin.de/ausgabe/online/eine-verfestigte-szene
5: https://aah.noblogs.org/files/2018/01/Neonaziaktivit%C3%A4ten-in-Hamm-Westf.-2003-2017.pdf

Unterstützer*innen:

Die Linke Kreisverband Hamm

Jusos Hamm

Antifa Werne

Autonome Antifa 170

(Bei Interesse uns zu unterstützen, schreiben Sie eine Mail an haekelclub590@gmail.com)

Pien Kabache: Neujahrsedition 12. Januar

Neues Jahr, neue Pien Kabache.

Zum Beginn des Jahres bietet die Antifakneipe zu den üblichen coolen Leuten, der super Musik und den günstigen Getränken auch die altbewärte DDR-Bowle an. Für diejenigen unter euch, denen das noch nicht genug ist, bieten wir zusätzlich Solero-Cocktails und Vodka-Mate an.

20 Uhr / Eintritt frei / Alle Gewinne werden für antifaschistische Zwecke gespendet!

Der Abend wird von der Antifaschistische Linke Münster, der Antifaschistische Aktion Hamm und der Au­to­no­men An­ti­fa Rhei­ne ver­an­stal­tet.

http://pienkabache.blogsport.de/
http://antifalinkemuenster.blogsport.de/
https://aah.noblogs.org/
http://antifarheine.blogsport.de/

P.S.: wer Facebook nutzt, kann auch hier klicken

Hinweis:
Mitglieder extrem rechter Parteien oder Organisationen, sowie Personen, die der rechten Szene angehören oder mit ihr sympathisieren oder in der Vergangenheit durch rassistische Wortbeiträge aufgefallen sind und Veranstaltungen gestört haben, sind von der Teilnahme an den Veranstaltungen ausgeschlossen. Die Veranstalter*innen behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

Kampf der Nibelungen 2015

Vergangenen Dienstag, den 5. Dezember 2017, nahm das NRW-Innenministerium Stellung zum neonazistischen Kampfsportevent „Kampf der Nibelungen“. Grund dafür ist eine Anfrage der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ 1. Das antifaschistische Magazin „Lotta“ hat eine ausführliche, lesenswerte und kritische Auswertung mit Neonazismus-Expert*innen zur Stellungnahme des Ministeriums und der Anfrage veröffentlicht. 2

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Unsere Alternative heisst Solidarität – Gegen den AfD Bundesparteitag in Hannover

Hier teilen wir den Aufruf der Kampagne „Unsere Alternative heisst Solidarität – Gegen den AfD Bundesparteitag in Hannover„:

 

Die Alternative für Deutschland will am ersten Dezemberwochenende ihren Bundesparteitag in Hannover ausrichten.

Neu im Bundestag, kann die AfD auf noch mehr Mittel und Ressourcen zugreifen, um rassistische, nationalistische und autoritäre Positionen zu verbreiten.
Die Partei will die Erfolge sozialer Bewegungen zunichte machen und so unsere Freiheiten einschränken: Abbau von Rechten, die Erwerbstätige schützen, Kürzungen bei Sozialausgaben, Rückbau von Klimaschutzrechten, Verschärfung des Abtreibungsverbots, weitere Einschränkung von Bleibemöglichkeiten für geflüchtete Menschen, Annullierung der Ehe für Alle sowie einen reaktionären Wandel in Kultur- und Bildungspolitik. Wir wissen: Die AfD wird nicht trotz, sondern auch wegen dieser Positionen gewählt. Gleichzeitig wäre die AfD nicht so erfolgreich ohne Steilvorlagen etablierter und regierender Parteien z.B. durch rigide Asylrechtsbeschränkungen.

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(Hammer) Neonazis und die HSpVg die Zweite

(Neonazis zeigen Reichskriegsflaggen, bepöbeln die Heimfans und grölen Parolen)

Vergangenen Sonntag pöbelten erneut militante Neonazis aus dem Fanblock der Hammer Spielvereinigung (HSpVg) gegen gegnerische Fans und bezeichneten diese u.a. als “scheiß Juden”. Zu dem Auswärtsspiel gegen Oberliga-Konkurrenten SV Lippstadt erschienen neben zahlreichen Rechtsradikalen aus Hamm auch hochrangige Kader der Partei “Die Rechte”. So reisten der Vorsitzende des Kreisverbandes Hamm, Sascha Krolzig, sowie der stellvertretende NRW-Landesvorsitzende Michael Brück gemeinsam mit den anderen Fußballfans der HSpVg an. Während des Spiels skandierten ungefähr 35 Neonazis rechte Parolen wie “Hurra, Hurra, die Nazis sind da” oder “Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen” und zeigten den Hitlergruß. Sie hielten außerdem mitgebrachte Reichskriegsflaggen hoch und versuchten die Lippstadt Fans körperlich zu attackieren. Die Reaktion der HSpVg? Das Problem relativieren und kleinreden!

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3. Oktober Demonstration: Kein Raum für Rechts – Nazistrukturen zerschlagen!

Wir teilen hier den Aufruf des haekelclub 590 und rufen euch auf, mit uns am 3. Oktober gegen die Neonazis und den gesellschaftlichen Rechtsruck auf die Straße zu gehen!

Infos findet ihr unter: hamm.noblogs.org

Kein Raum für Rechts – Nazistrukturen zerschlagen!

Im Juli versammelten sich in Themar über 6000 Anhänger der rechtsradikalen Szene, darunter mehrere Hammer Neonazis. Es war eines der größten Rechtsrock-Konzerte der vergangenen Jahre – und eine klare Machtdemonstration. Doch dies ist nur der vorläufige Höhepunkt eines anhaltenden Trends. Ermutigt durch den anhaltenden gesellschaftlichen Rechtsruck, treten Neonazis zunehmend selbstbewusster auf. Wie hoch das Gewaltpotential innerhalb der Szene ist, offenbarte sich zuletzt im US-amerikanischen Charlottesville, dort ermordete im August ein Rechtsterrorist die Antifaschistin Heather Heyer. Auch hierzulande nehmen Angriffe auf politische Gegner und all jene, die nicht in das Weltbild der Neonazis passen, seit Jahren zu. Mit dieser Politik der Einschüchterung wollen Neonazis No-Go-Areas, sogenannte “National befreite Zonen”, etablieren. Um dem rechten Terror erfolgreich die Stirn zu bieten, braucht es eine starke Zivilgesellschaft, die rechten Agitatoren entschlossen entgegentritt und der Hetze Einhalt gebietet. Darum rufen wir Euch auf, am dritten Oktober gemeinsam mit uns auf die Straße zu gehen. Wir wollen laut und bunt gegen den anhaltenden Rechtsruck demonstrieren und Nazistrukturen skandalisieren.

Hamm bleibt Nazihochburg
Gerade in Hamm zeigt sich, was passiert, wenn hervorragend vernetzte Neonazis ungestört agieren können. So besuchen beispielsweise Mitglieder der Partei „Die Rechte Kreisverband Hamm“ regelmäßig Konzerte im gesamten Bundesgebiet oder unterstützen Großveranstaltungen, wie zuletzt den Rudolf-Hess-Marsch in Berlin. In Hamm selbst leben die Neonazis ihre rechte Erlebniswelt bei Fußballspielen von Lokalvereinen oder im sogenannten Nationalen Zentrum im Kentroper Weg 18 aus. So fand am 29. April im Kentroper Weg ein Vortrag des mehrfach vorbestraften Nazi-Kaders Dieter Riefling statt. Anschließendem durfte der rechtsextreme Liedermacher und bekennende NSU-Fan FreilichFrei seine menschenverachtenden Stücke zum Besten geben. Solange Freiräume wie der Kentroper Weg existieren, werden in Hamm weiterhin Veranstaltungen stattfinden, die Rassismus sowie Antisemitismus zelebrieren und das Dritte Reich glorifizieren. Deshalb schließt euch am 3. Oktober unserer Demo an. Gemeinsam fordern wir die Schließung des Kentroper Wegs!

Keine Nazidemo in Hamm
Wie im vergangenen Jahr, wird es am 3. Oktober in Hamm keine Neonazi-Demo geben. Ursprünglich sollte die Demonstration am Tag der deutschen Einheit jährlich stattfinden und die verbotene Demonstration zum „Nationalen Antikriegstag“ am 1. September in Dortmund ersetzen. Großspurig hatten die Hammer Neonazis ihre Demonstration für die kommenden zehn Jahre angemeldet. Doch dieses Jahr ist bereits das zweite Jahr in Folge, in dem sie die Demoanmeldung zurückgezogen haben. Unabhängig davon wollen wir als Haekelclub590 am 3. Oktober unsere Inhalte auf die Straße tragen.
Unter dem Motto “Kein Raum für Rechts – Nazistrukturen zerschlagen” wollen wir ein Zeichen gegen rechte Hetze und hiesige Nazistrukturen setzen. Lasst uns gemeinsam für eine offene Gesellschaft ohne Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung einstehen!

Rechte Propaganda in den Parlamenten
Denn rechtes Gedankengut ist längst im Mainstream angelangt. Wie attraktiv rechte Parolen für viele Deutsche sind, zeigen die Prognosen zur Bundestagswahl am 24. September: Mit der Alternative für Deutschland (AfD) wird voraussichtlich eine völkische Partei in den Bundestag einziehen. Die AfD vertritt ein rassistisches Welt- und rückständiges Familienbild sowie eine chauvinistische Sozialpolitik. Sie fordert offen das Ende des Erinnerns an die deutschen Verbrechen während der NS-Zeit, hetzt gegen Geflüchtete und macht dumpfen Nationalismus salonfähig. Wie schnell dieser in offenen Hass umschlägt, lässt sich beinahe täglich beobachten: 25 Jahre nach den Angriffen des rassistischen Mobs auf das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen brennen in Deutschland wieder Unterkünfte.

Festung Europa
In diesem Klima gesellschaftlicher Verrohung höhlt die Politik das Grundrecht auf Asyl weiter aus und erweitert die Liste der sicheren Herkunftsländer. Vom Optimismus der Willkommenskultur ist wenig geblieben. Stattdessen setzen Deutschland und die EU auf Abschottung und Abschreckung. In Zusammenarbeit mit Diktaturen, Failed States und Unrechtsregimen werden Geflüchtete daran gehindert, den Mittelmeerraum zu erreichen. Die deutsche Bundesregierung plant die militärische Aufrüstung dieser Regime und nimmt damit humanitäre Katastrophen in Kauf. In libyschen Auffanglagern herrschen heute schon schlimmere Zustände als in Ungarn 2015. Folter, Vergewaltigungen und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung.

Schau hin, misch dich ein!
Wir wollen nicht länger tatenlos zusehen! Kein Mensch ist illegal. Zeigt eure Solidarität mit Geflüchteten und stellt euch gegen den Rechtsruck. Wir rufen jede*n dazu auf sich uns anzuschließen. Kommt am 3. Oktober um 13 Uhr zum Hauptbahnhof (Luisenstraße) und zeigt, dass ihr keinen Bock auf Neonazis habt – weder auf unseren Straßen noch in unseren Parlamenten!

3.Oktober 2017 | 13 Uhr | Luisenstraße | Bahnhof Hamm [Westf.]

 

Die Rechte Welle brechen. Stimme abgeben? Stimme erheben!

Hier teilen wir den Aufruf der Gruppe EPOS zur Demonstration „Die Rechte Welle brechen. Stimme abgeben? Stimme erheben!

In Charlottsville zeigte sich am 12. August erneut, wozu rechte
Ideologie führt. Ein Teilnehmer einer rechten Demonstration raste mit
seinem Auto in Gegendemonstrant*innen und tötete die 32-jährige Heather
Heyer und verletzte 19 weitere Menschen. Es genügt ein Blick in Teile
Deutschlands, um festzustellen das latente Menschenfeindlichkeit
zunehmend öffentlich vorgetragen und in gewalttätige Praxis umgemünzt
wird. Völkisch-rassistische Bewegungen wie zum Beispiel Pegida fanden
breites Gehör in der Gesellschaft. Immer wieder gibt es Anschläge auf
Flüchtlingsunterkünfte, immer wieder Angriffe auf Linke. Der Rechtsruck
schreitet seit Jahren in Europa, den USA und anderen Teilen der Welt
voran. In Deutschland maßgeblich befeuert durch die AfD. Als
organisatorisches Rückgrat der Reaktion erzielt sie immer wieder
Wahlerfolge, und dies möglicherweise auch wieder zur Bundestagswahl. Sie
steht für ein rassistisches, sexistisches sowie nationalistisches
Weltbild. Mit autoritären Krisenlösungen stellt sie eine ganz konkrete
Gefahr für viele Menschen dar. Sie brutalisiert diese Verhältnisse immer
weiter. Für uns ist klar: Diese Partei muss bekämpft werden.

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